Polen bringt Deutschland ins Spiel EM-Baustopp in der Ukraine
30.10.2008, 22:27 UhrDie Krise der internationalen Finanzmärkte hat die Ukraine in der Vorbereitung auf die Ausrichtung der Fußball-EM 2012 zu einem Baustopp gezwungen. An 80 Prozent aller EM-Baustellen ruhe wegen finanzieller Probleme derzeit die Arbeit, erklärte OK-Sprecher Jewgeni Willinsky.
Sollte die Ukraine die EM nicht wie geplant ausrichten können, hat Co-Gastgeber Polen Deutschland als Ersatz vorgeschlagen.
"Die meisten Bauvorhaben stagnieren", sagte Willinsky nach dem Abschluss einer Inspektionsreise durch die ukrainischen EM-Spielorte Kiew, Donezk, Dnjepropetrowsk und Lviv: "Das ist schlecht, denn die Attraktivität der Projekte für Investoren ist gesunken. Momentan laufen wir den gesetzten Fristen hinterher."
Neuer Verbandspräsident
Wenige Stunden nach seinem Amtsantritt als Präsident des polnischen Fußball-Verbandes PZPN hat derweil Grzegorz Lato Deutschland als potentiellen Ersatz-Co-Gastgeber der EM 2012 ins Gespräch gebracht. Polen könne auf jeden Fall die Zusagen erfüllen, sagte Lato: "Aber wenn die Ukraine es nicht schafft, können wir das Turnier gemeinsam mit Deutschland ausrichten."
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Einspringen des WM-Gastgebers 2006 bislang stets kategorisch ausgeschlossen und beiden EM-Ausrichtern das Vertrauen ausgesprochen.
B ürokratische Hürden
Auch die Hürden der Bürokratie seien für die EM-Vorbereitungen ein Hindernis, hieß es in der Ukraine. Teilweise seien Genehmigungen für den Stadionbau erst nach mehreren Jahren zu bekommen. "Wenn es so weitergeht, erhalten wir die Baugenehmigungen erst, wenn das Turnier schon läuft", sagte Willinsky.
Mitte Oktober war der geplante Stadionbau in Lviv geplatzt, nachdem eine österreichische Firma trotz vorliegender Genehmigung einen Rückzieher gemacht hatte. Ein Neubau für 30.000 Zuschauer in Dnjepropetrowsk dagegen wurde jüngst eröffnet.
Quelle: ntv.de