Sinkewitz belastet BDR und Weibel EPO-Doping schon im Jahr 2000
25.11.2007, 15:13 UhrPatrik Sinkewitz hat den ehemaligen Radsport-Bundestrainer Peter Weibel und den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) durch sein Geständnis, bereits im Jahr 2000 Epo-Doping betrieben zu haben, schwer belastet.
Der ehemalige T-Mobile-Fahrer, der eine Woche zuvor als Kronzeuge vom Sportgericht des BDR mit einer Sperre von nur einem Jahr belegt worden war, erklärte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung": "Ich habe mich 2000 erstmals mit EPO-Doping befasst."
Damals habe er sich vor den Weltmeisterschaften im französischen Plouay bei Weibel erkundigt. Dieser habe ihm das Blutdopingmittel, das er dann problemlos ohne Rezept in der Apotheke erhalten habe, zwar nicht direkt empfohlen, "aber er hat auch nicht abgeraten", sagte der 27-Jährige. Auch der BDR habe von der Sache gewusst und ihn "geschützt", so Sinkewitz.
Laut Sinkewitz habe Weibel gewusst, dass der Fahrer EPO genommen habe: "Ja, natürlich. Deshalb hat er ja selbst die Blutwerte nachgemessen." Wie der Bundestrainer darauf reagiert habe? "Gar nicht. Er wusste es ja, und dass es nicht nur in Frankreich war. Wir waren da ja schon zwei Wochen unterwegs, im Trainingslager, bei Rennen zuvor in Deutschland. Und ich hatte das EPO ja rechtzeitig vorher abgesetzt."
Peter Weibel, der im Mai suspendiert worden war, weil er Nachwuchssportler gedopt haben soll, war am Wochenende für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Derweil bestätigte der BDR, dass sich die Vorwürfe von Sinkewitz gegen Ex-Bundestrainer Weibel und dem ehemaligen Verbandsarzt Georg Huber mit den Aussagen in seinem Sportgerichtsverfahren decken.
Quelle: ntv.de