Fußball Egidius wird Ehrenpräsident - Lothar Ehrenspielführer
28.04.2001, 11:56 UhrEgidius Braun wird heute zum Ehrenpräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ernannt. Der 76-Jährige aus Aachen soll im Rahmen eines Festaktes vor dem DFB-Bundestag im Theater von Magdeburg feierlich verabschiedet werden. Er scheidet nach knapp neun Jahren Amtszeit aus. Als Nachfolger ist Gerhard Mayer-Vorfelder vorgesehen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte am Freitag die Eröffnungsrede zum 37. Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gehalten. Er warnte vor einer zunehmenden Kommerzialisierung des Spiels: "Ich denke, man darf weder die Anstoßzeiten noch die Übertragungszeiten beliebig dem Vermarktungsinteresse unterordnen. Fußball ist und bleibt nun einmal ganz wesentlich ein Zuschauersport", sagte Schröder vor rund 800 geladenen Gästen und fügte hinzu: "Fußball ist nicht nur ein Millionenverdienst in kurzen Hosen."
Im Hinblick auf die WM 2006 im eigenen Land sieht Schröder die Politik vor allem im Kampf gegen Gewalt in den Stadien in der Pflicht. "Wir werden allen rassistischen Wirrköpfen und unverbesserlichen Hooligans entgegentreten", versprach er.
Dem scheidenden Präsidenten Egidius Braun bescheinigte der als Fußball-Anhänger bekannte Kanzler eine "hervorragende Arbeit an der Spitze des DFB".
Der 76-Jährige, der nach einer Bypass-Operation vor neun Monaten erst zum zweiten Mal wieder in einem größeren öffentlichen Rahmen auftrat, wurde mit anhaltendem Applaus begrüßt.
"Ihr Engagement galt stets Amateuren und Profis, den Aktiven aller Altersklassen, den nationalen und internationalen Verbänden - vor allem aber den Millionen von Fußballbegeisterten", sagte Schröder an die Adresse Brauns, der nach neunjähriger Amtszeit Ehrenpräsident des größten Sportfachverbandes der Welt wird. Braun habe stets vor den Auswüchsen gewarnt und daran erinnert, "dass Profifußball vor allem für das Publikum gespielt wird", sagte Schröder.
Eine besondere Ehrung erhielt außerdem Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Der Weltmeister von 1990 ist nach Fritz Walter, Uwe Seeler und Franz Beckenbauer vierter Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.
Quelle: ntv.de