Sport

WM-Prämie ausgehandelt Eine Viertelmillion für den Titel

Nach einer Nullrunde im Prämien-Poker können die deutschen Fußball-Nationalspieler wie bei der EM 2008 auch bei der Weltmeisterschaft 2010 je 250.000 Euro für den Titel verdienen. Womit bewiesen wäre: Die DFB-Führung kann auch erfolgreich verhandeln.

Kapitän Michael Ballack und der Mannschaftsrat haben gut verhandelt.

Kapitän Michael Ballack und der Mannschaftsrat haben gut verhandelt.

(Foto: dpa)

Die deutschen Fußball-Nationalspieler erhalten jeweils 250.000 Euro, wenn Deutschland bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika den Titel gewinnt. Für das Überstehen der Vorrunde erhalten Michael Ballack und Co. noch kein Geld. Darauf verständigte sich der Mannschaftsrat vor dem Länderspiel gegen Argentinien mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Die gleiche Prämienregelung hatte es bereits bei der Fußball-EM 2008 gegeben.

Für das Erreichen des Viertelfinales bei der WM (11. Juni bis 11. Juli) sind 50.000 Euro für jeden Akteur des 23-köpfigen WM-Kaders ausgelobt. Für den Einzug ins Halbfinale gäbe es 100.000 Euro, die Endspielteilnahme wäre 150.000 Euro wert. Das Trainerteam um Joachim Löw hat gesonderte Vereinbarungen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Bundestrainer soll aber in etwa die gleiche Prämie wie die Spieler erhalten.

Bei den bisherigen drei WM-Titeln hatten die DFB-Kicker umgerechnet 1250 Euro plus ein Fernsehgerät (1954), 30.000 Euro plus ein Käfer Cabrio (1974) beziehungsweise 65.000 Euro 1990) erhalten. Für die Heim-WM 2006 waren hingegen 300.000 Euro für den Titel fausgelobt. Europameister Spanien will seinen Stars im Erfolgsfall bei der WM 2010 sogar 550.000 Euro zahlen. "In fairen und offenen Verhandlungen haben die Nationalspieler wie schon bei den vergangenen Turnieren wieder eine erfolgsabhängige und streng leistungsorientierte Prämienregelung akzeptiert. Wir haben damit ohne größere Diskussionen zügig eine Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten zufrieden sind", sagte Zwanziger zu den Treffen mit dem Mannschaftsrat, dem Kapitän Ballack noch Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Per Mertesacker, Arne Friedrich und Miroslav Klose angehören.

Kein Pokern mit den DFB-Kickern

Das blaue Auge hatte er schon vorher.

Das blaue Auge hatte er schon vorher.

(Foto: dpa)

Niersbach sprach auch von "guten und fairen Gesprächen, es gab kein Pokern und keine harten Verhandlungen" und lobte den "guten Charakter" der Nationalspieler: "Für sie steht der sportliche Erfolg an oberster Stelle." Das Lob kann allerdings durchaus als Seitenhieb auf die gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff verstanden werden, die angeblich zu viel Geld gefordert haben. Für die erfolgreiche Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika konnten die Spieler bereits maximal 200.000 Euro an Prämien, die nach Einsätzen gestaffelt war, verbuchen.

Bei den Verhandlungen für Südafrika wurden laut Niersbach die Zahlungen berücksichtigt, die der Weltverband FIFA an die 32 teilnehmenden WM-Länder leistet. "Die FIFA schüttet für den Weltmeister eine Erfolgsprämie von umgerechnet 22,1 Millionen Euro aus. Das heißt, die WM-Teilnahme wird in keinem Fall einen großen wirtschaftlichen Gewinn bringen, weil für uns eben auch die Ausgabensituation sehr hoch ist", sagte der Generalsekretär. Der DFB hat für die WM einschließlich der Prämien einen Sonderetat von 20 Millionen Euro aufgestellt.

Quelle: ntv.de, sid

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