Viruserkrankung mit Folgen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin droht frühes Karriereende
26.10.2023, 21:48 Uhr
Anna Schtscherbakowa (r.) wurde in Peking Olympiasiegerin.
(Foto: imago images/Laci Perenyi)
Der 19-jährigen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Anna Shcherbakova droht das vorzeitige Karriereende. Die kommende Wettkampfsaison wird die Russin nach Einschätzung von Experten komplett verpassen. Sie selbst deutet zudem an, sich bald anderen Zielen widmen zu wollen.
Bis Mitte Juli war die sportliche Welt von Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Anna Schtscherbakowa noch in Ordnung. Dann infizierte sich die junge Russin mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Eine Viruserkrankung, die zwar schnell abheilte, aber dennoch ihre Spuren im Körper der 19-Jährigen hinterließ. Bis heute ist an ein Wettkampf-Comeback der Olympiasiegerin von Peking nicht zu denken. Zwar steht Schtscherbakowa regelmäßig auf dem Eis und nimmt auch an diversen Showveranstaltungen in ihrer Heimat teil, an professionelles Training ist aber nach wie vor nicht zu denken. Das befeuert in Russland die Gerüchte um ihr vorzeitiges Karriereende.
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"Ich rechne nicht damit, sie nochmal in Wettkämpfen zu sehen", sagte etwa die frühere Eiskunstläuferin Alena Leonowa gegenüber dem Portal "Sport24". Und auch die ehemalige Weltmeisterin Maria Butyrskaya rechnet mit dem Schlimmsten. Sie erklärte: "Es ist unwahrscheinlich, dass Anna noch einmal in den Sport zurückkehrt." Noch handelt es sich bei den Rücktritts-Gerüchten um Spekulationen. Insider sind sich aber einig, dass Schtscherbakowa zumindest in der kommenden Saison definitiv nicht auf dem Eis stehen wird.
Sie selbst deutete in einer Interview-Runde an, dass sie dem Profi-Sport womöglich nicht mehr lange als Aktive erhalten bleiben wird. "Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen, also habe ich natürlich Interesse daran, etwas Neues auszuprobieren", sagte die 19-Jährige, die von verschiedenen Medien schon mit einem Wechsel auf den Trainerposten in Verbindung gebracht wird.
Auch von Waljewas Drama profitiert
Schtscherbakowa war in Peking die Nutznießerin des großen olympischen Dramas. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit war Wunderkind Kamila Waljewa unter dem Druck der Dopinganschuldigungen zerbrochen. Nach ihrer verpatzten Kür wurde die Russin Vierte. Nach dem Kurzprogramm hatte Walijewa geführt, war dann in der Kür nach einigen Fehlern aber doch aus den Medaillenrängen gefallen.
Und nach dem Drama bekam sie kein Mitgefühl, stattdessen harsche Kritik: Die damals 15-Jährige war gerade vom Eis gekommen, als sie sich schon von ihrer Trainerin Eteri Tutberidse beschimpfen lassen musste. "Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört, zu kämpfen? Erklär mir das! Nach dem Axel hast du es aus den Händen gegeben." Es waren Bilder, die um die Welt gingen. Bilder, die geschockte Experten zurückließen, unter anderem weinte damals Ex-Eiskunstläuferin Katharina Witt im ARD-Studio.
Auch Schtscherbakowa gehört zu Trainingsgruppe von Tutberidse. Als Neunjährige wurde sie von ihren Eltern bei der erfolgreichen Anleiterin angemeldet. Über die Trainerin, der Methoden gefürchtet sind, sagte sie Ende des vergangenen Jahres in einem Interview: "Eteri Tutberidze ist nicht so ein Trainer, mit dem man nur zum Vergnügen trainiert, man muss arbeiten."
Quelle: ntv.de, tno mit sport.de