EM in Warschau Eistanz-Gold an Frankreich
26.01.2007, 22:52 UhrVerdientes Eistanz-Gold für Frankreich und Mittelfeldplätze für die deutschen Kufenstars bestimmten den vorletzten Tag der Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Warschau. Zur Filmmusik von "Bonnie and Clyde" überzeugten Isabelle Delobel und Olivier Schoenfelder und erhielten 199,47 Punkte sowie 30.000 US-Dollar (23.000 Euro) Preisgeld. Silber ging an die Russen Oksana Domnina/Maxim Schabalin (199,16), Bronze an die Weltmeister Albena Denkowa/Maxim Stawiski (193,73) aus Bulgarien.
Die deutschen Meister Nelli Ziganschina/Alexander Gazsi (Chemnitz/Berlin/133,20) haben ihre internationale Premiere auf dem 16. Platz beendet und werden die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bei der Weltmeisterschaft im März in Tokio vertreten. "Nelli und Alexander haben meine Anerkennung, für den Einstand war das sehr gut", sagte DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf. Fitgespritzt wegen einer Kapselverletzung an der Hand ging der 22-jährige Sachse beherzt in die Kür zu Jazz-Rhythmen und machte keinen Fehler.
"Sie haben hohe technische Werte bekommen, dafür in den künstlerischen Noten etwas weniger. Das zeigt mir, was sie für ein Potenzial haben", bescheinigte Dönsdorf den in Moskau Trainierenden. Vor 4.500 Zuschauern im Torwar-Eispalast offenbarten Ziganschina/Gazsi noch leichte Abstimmungsprobleme. "Wir laufen erst eineinhalb Jahre zusammen, da ist das kein Wunder", sagte der gebürtige Chemnitzer. Weil er in Deutschland keine Partnerin auf Top-Niveau fand, suchte der Tänzer in Russland nach einer "besseren Hälfte" fürs Eis. "Ich habe einige ausprobiert, dann hat Nelli mich überzeugt", erzählte er mit einem Lächeln.
Zuvor hatten die zwei deutschen Starterinnen das Finale der besten 24 erreicht. Meisterin Kristin Wieczorek (Chemnitz) nahm die Hürde mit Rang 23 gerade so, Vizemeisterin Christiane Berger (Mannheim) lag vor der Kür auf Platz 17. Nach dem Karriere-Ende der siebenmaligen Europameisterin Irina Slutskaja (Russland) übernahm die Schweizerin Sarah Meier im Kurzprogramm die Führung. Die 22-Jährige lag mit ganz knapp vor der Italienerin Carolina Kostner. Dritte war Elene Gedewanischwili (Georgien).
Die deutschen Läuferinnen hinterließen bei ihrer Premiere einen ordentlichen, wenn auch keinen überragenden Eindruck. "Im Rahmen ihrer Möglichkeiten haben sie sich gut vorgestellt, wobei beide einen dicken Fehler hatten", sagte Dönsdorf. Im Rennen um den einzigen Damen-Startplatz bei der WM lag die Zahnmedizinstudentin Berger vorn. "Ich war unheimlich nervös, das Einlaufen ging gar nicht", gestand die 19-Jährige, die beim Doppel-Axel stürzte.
Von Britta Körber, dpa
Quelle: ntv.de