Sport

Crash auf Hockenheimring Ekström-Sieg zum DTM-Auftakt

Der seit Wiedereinführung des Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) vor sieben Jahren wohl schwerste Unfall hat das sportliche Geschehen beim Saisonauftakt an den Rand gedrängt. Kurz nach dem Start auf dem Hockenheimring drehte sich am Sonntag Audi-Pilot Tom Kristensen nach einer Berührung mit Markenkollege Timo Scheider auf der Strecke. In den Wagen des Dänen, der in einer riesigen Rauchwolke verschwand, krachte Alexandre Premat (Frankreich) mit seinem Audi und etwa 180 km/h. Dabei wurde die Frontpartie von Kristensens Wagen abgerissen. Danach raste auch noch Mercedes-Fahrerin Susie Stoddart (Großbritannien) ins Heck des Audi von Kristensen.

Der Däne und Premat, die beide aus ihren zerstörten Autos befreit werden mussten, waren nach dem dramatisch aussehenden Vorfall aber bei Bewusstsein und ansprechbar. Sie wurden per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen. "Der Unfall hat mir wirklich sehr großes Kopfzerbrechen gemacht. Wir haben gesehen, was man nicht sehen will. Ich konnte Gott sei Dank mit beiden Fahrern reden", meinte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich, der nach dem verheerenden Crash aber den ersten Sieg seiner Mannschaft auf der Mercedes-Hausstrecke seit vier Jahren sah: "Extremer geht es nicht."

Premat erlitt einen Riss eines Lendenwirbels und wird mehrere Wochen ausfallen. Der Franzose war nach einer ersten Untersuchung im Medical Center an der Rennstrecke mit einem Hubschrauber in eine Klinik in Ludwigshafen geflogen worden, wo man die Verletzung diagnostizierte. Ausfallerscheinungen in den Beinen waren nicht festzustellen, nach derzeitiger Einschätzung der Ärzte muss der 24-Jährige nicht operiert werden. Le-Mans-Rekordsieger Kristensen kam glimpflicher davon. Er hat nur Prellungen erlitten und klagte über Kopfschmerzen.

Während seine Kollegen im Krankenhaus untersucht wurden, sorgte der Schwede Matthias Ekström für Freude auf dem Podest. Er durchbrach mit seinem Sieg bei dem wegen der Zwangspause auf Zeit gefahrenen Rennen - die maximale Fahrzeit beträgt dem Regelwerk der DTM entsprechend 70 Minuten -die Phalanx der Mercedes-Flotte. Die Schwaben waren auf ihrer Hausstrecke seit über vier Jahren und neun Rennen ungeschlagen. Der Rosenheimer Martin Tomczyk machte den zweifachen Erfolg der Ingolstädter zudem perfekt.

"Das ist eine sehr gute Ausgangsposition", meinte Ullrich mit Blick auf die weiteren neun Rennen. Der nächste Lauf steht am 6. Mai in Oschersleben auf dem Programm. "Ich wünsche mir sehr, dass wir unsere Mannschaft im nächsten so einsetzen können wie hier", betonte Ullrich mit Blick auf Kristensen und Premat.

Sowohl der 39-jährige Kristensen, der vor einer Woche zum dritten Mal Vater geworden ist, als auch der 14 Jahre jüngere Premat steckten nach dem schweren Zusammenstoß nach der dritten Kurve erst einmal in ihren Autos fest. Der Audi des Dänen war mit Ausnahme des Mittelteils völlig zerstört.

"Ich habe nur noch weißen Rauch gesehen. Das war sehr heftig", meinte der wie alle Fahrer geschockte Mercedes-Pilot Gary Paffet (Großbritannien) zu dem Unfallhergang. "Ich habe den Einschlag im Auto gehört. Das war heftig", sagte Audi-Fahrer Lucas Luhr. Kollegin Stoddart, die mit ihrem Mercedes ins Heck von Kristensens Wagen gekracht war, entging dem Unfall unverletzt. Sie kam mit ihrem ebenfalls im Frontbereich stark in Mitleidenschaft gezogenen eigenen Wagen aber selbst noch in die Box. "Ich konnte nichts sehen", sagte sie zu dem Unfall.

Quelle: ntv.de

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