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Raimund stürzt, Geiger verliebt Enttäuschter Wellinger landet auf neuer Schanze im Tief

Hat sich falsch eingestellt: Andreas Wellinger.

Hat sich falsch eingestellt: Andreas Wellinger.

(Foto: picture alliance / NTB)

Andreas Wellinger mit seinem schlechtesten Saisonergebnis, Philipp Raimund gestürzt: Bei Österreichs Vierfachsieg in Trondheim lief es für die deutschen Skispringer nicht. Am Ende entdeckt Karl Geiger seine Liebe zu dem Sport.

Andreas Wellinger grummelte nach einem Tag zum Vergessen vor sich hin, Philipp Raimund landete beim Angriff auf das Podest kopfüber im Schnee: Die deutschen Skispringer haben zum Abschluss der Raw-Air-Station in Trondheim einen schwarzen Tag erwischt. Nur der zuletzt so schwache Karl Geiger hatte nach einem Lebenszeichen noch Grund zur Freude.

"Ich habe mich einfach nicht gut auf die Schanze eingestellt. Das ist mir gestern schon schwergefallen, aber da habe ich noch den Schritt in den Wettkampf geschafft", gab Wellinger im ZDF zu, nachdem er bei Österreichs Vierfachsieg mit dem Tageserfolg von Dominator Stefan Kraft als 28. sein schlechtestes Ergebnis seit einem knappen Jahr kassiert hatte.

Im Springen von der Normalschanze hatte der Olympiasieger am Dienstag noch Platz vier belegt. Diesmal verspielte er mit 119,5 Meter schon im ersten Durchgang alle Chancen, musste zittern und schaffte es als 30. nur hauchdünn den Einzug ins Finale - dort reichten 130,0 Meter aber nicht mehr zu einer nennenswerten Aufholjagd.

Geiger: Sprung tat besser als "mancher Podestplatz"

Raimund, am Vortag schon starker Sechster, lag zur Halbzeit mit Platz fünf nah an den Allerbesten, wollte dann aber zu viel. Nach der Landung bei 136,5 Metern haute es den Oberstdorfer in den Schnee, immerhin blieb er unverletzt, fiel aber auf Platz zwölf zurück. "Es war eher mein Fehler, ich wollte jeden Meter rauskitzeln", sagte Raimund ehrlich.

Bester Deutscher beim Premieren-Wettkampf auf der neu errichteten großen Granasen-Schanze war somit Pius Paschke auf Platz zehn. Die überragenden Österreicher waren weit entfernt: Kraft setzte sich bei seinem zwölften Saisonsieg und 42. Karriere-Erfolg mit Sprüngen auf 137,5 und 134,0 Meter (291,8 Punkte) vor Daniel Tschofenig (290,8) und Jan Hörl (288,8) durch.

Für den weitesten Sprung des Tages sorgte aber ausgerechnet der waidwunde Geiger mit 140,0 Meter im zweiten Durchgang, was ihn noch auf Platz 16 nach vorne brachte. Zuvor hatte der fünfmalige Weltmeister viermal in Folge den zweiten Durchgang verpasst, das war ihm zuletzt vor acht Jahren passiert.

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"Der Sprung tat mir mehr gut als mancher Podestplatz", sagte Geiger: "Das hat Spaß gemacht, da merkt man, warum man den Sport so liebt." In der Raw-Air-Wertung, deren Gewinner 60.000 Euro kassiert, führt Kraft ebenso souverän wie im Gesamtweltcup. Wellinger ist trotz seines schwachen Wettkampfs der dritte Platz im Weltcup kaum noch zu nehmen.

Zum Raw-Air-Abschluss wartet nun die größte Schanze der Welt. Ab Freitag geht es zum Fliegen nach Vikersund, auf dem Monsterbakken hat Kraft 2017 mit 253,5 m den noch gültigen Weltrekord aufgestellt. Wellinger hat indes dort noch Nachholbedarf: Weder im Weltcup noch bei einer WM ist er in Vikersund schon in den Top 10 gelandet.

Quelle: ntv.de

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