Reutlingen verfehlt die Linie Erkenbrecher soll's richten
05.05.2003, 18:17 UhrNach der Entlassung von Trainer Frank Wormuth soll nun Uwe Erkenbrecher den Fußball-Zweitligisten SSV Reutlingen vor dem Abstieg in die Regionalliga retten. Der 48-Jährige war zuletzt in der iranischen Hauptstadt Teheran tätig und trainierte zuvor unter anderem Wolfsburg, Fürth und Paderborn.
Unter Wormuth hatte Reutlingen zuletzt fünf Niederlagen einstecken müssen und rutschte auf dem 15. Tabellenplatz ab. Dem Schwaben-Club droht überdies wegen finanzieller Schwierigkeiten sogar der Absturz in der Verbandsliga. Rund 900.000 Euro beträgt angeblich der Schuldberg. Nach einer Auflage der Deutschen Fußball-Liga (DFL) muss bis 11. Juni ein neuer Trikotsponsor gefunden werden.
Unterdessen verlief die Entlassung Wormuths, der nach seinen Profi-Jahren unter anderem beim SC Freiburg und Hertha BSC erstmals als Chef-Trainer Station gemacht hatte, wie eine schlechte Komödie.
Bei der SSV-Heimpleite (0:3) gegen den Karlsruher SC waren die Präsidiumsmitglieder Michael Eitel und Walter Hämmerle in der Halbzeitpause beim Stand von 2:0 für den KSC nach eigenem Bekunden zu Wormuth gegangen und hatten die Auswechslung von Torwart Goran Curko sowie zweier Feldspieler gefordert.
Wormuth lehnte dies jedoch ab und bezeichnete das Vorgehen des Präsidiums als „Kasperltheater“, hat jedoch im Nachhinein Verständnis für die Trennung. „Ich kann mir vorstellen, dass die Personen, die viel Geld in den Verein gesteckt haben, jetzt Panik bekommen.“
Selbst beim Gegner stieß die Vorgehensweise der SSV-Führung auf Missfallen. „Das ist sicher nicht gut für den deutschen Fußball, was da passiert“, sagte der zweifache KSC-Torschütze Bruno Labbadia. „Das ist keine Art, man sollte doch ein gewisses Niveau halten.“
Quelle: ntv.de