Nach Dopingvorwürfen Ermittlungen gegen BDR-Vize
11.08.2007, 19:08 UhrDie Staatsanwaltschaft Wiesbaden ermittelt gegen den Vize-Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Udo Sprenger. Das bestätigte der Verbands-Verantwortliche für den Leistungssport am Rande der Deutschland-Tour in Bretten, ohne den Ermittlungsgrund zu nennen.
Sprenger war vor einigen Wochen in einer ARD-Fernsehsendung durch einen anonymen Zeugen beschuldigt worden, in seiner Zeit als Teamchef der Mannschaft Nürnberger Versicherungen schwarze Kassen für die Beschaffung von Dopingmitteln geführt zu haben. Daraufhin hatte der BDR-Vize Anzeige gegen unbekannt erstattet. Der "Fernseh-Kronzeuge" gegen Sprenger war auf dem TV-Bild unkenntlich gemacht worden.
Zu den Ermittlungen gegen ihn ließ Sprenger via Pressemitteilung verlauten: "Das Verfahren gegen mich musste aufgrund der öffentlichen Vorwürfe routinemäßig eingeleitet werden."
Vertrauen des Vorstands
Trotz der juristischen Aktivitäten ist Sprenger weiter damit beauftragt, die Nationalmannschaft für die WM im September in Stuttgart zusammenzustellen. "Der BDR-Vorstand hat mir dazu einstimmig sein Vertrauen ausgesprochen", sagte Sprenger. Bei der nächsten Präsidiumssitzung am 29. August in Frankfurt soll auch geklärt werden, ob Andreas Klöden und Erik Zabel für die WM nominiert werden.
Klöden fährt für das Astana-Team, das in den vergangenen zwei Monaten drei Dopingfälle zu beklagen hatte. Vize-Weltmeister Zabel ist seit seiner Doping-Beichte als WM-Starter höchst umstritten. Er hatte zugegeben, bei der Tour de France 1996 mit Epo gedopt zu haben. Auf einen Olympia-Start 2008 in Peking hatte Zabel "aus Rücksicht auf das Team" bereits verzichtet.
Quelle: ntv.de