Sport

Boxen trotz Kieferbruchs Ermittlungen gegen Wegner

Box-Trainer Ulli Wegner droht wegen des blutigen WM-Kampfes seines Schützlings Arthur Abraham vor knapp acht Monaten ein juristisches Nachspiel. Die Berliner Polizei hat gegen den 65-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung durch Unterlassen eingeleitet.

Wegners Strafverteidiger Adrian Stahl bestätigte einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Unklar ist, ob die Ermittlungen von Amts wegen oder durch eine Strafanzeige aufgenommen wurden.

Abraham unglaublich dankbar

"Das Ganze ist ein Unding", sagte Wegner, der den IBF-Weltmeister im Mittelgewicht zurzeit auf einen Kampf gegen den Kanadier Sebastien Demers am 26. Mai in Bamberg vorbereitet, der Bild-Zeitung.

Auch der 27-jährige Abraham hat kein Verständnis für die Untersuchungen: "Ich bin meinem Trainer unglaublich dankbar dafür, dass er mich weiterkämpfen ließ. So habe ich meinen WM-Titel behalten."

Sieg trotz schwerer Verletzung

Die Ermittlungen sollen offenbar die Frage klären, ob Wegner seinen Schützling im WM-Kampf gegen den Kolumbianer Edison Miranda Ende September 2006 in Wetzlar nach einem doppelten Kieferbruch in der vierten Runde aus dem Ring hätte nehmen müssen, um ihn vor gesundheitlichen Schäden zu schützen. Abraham hatte die zwölf Runden durchgeboxt und durch einen 3:0-Punktsieg den IBF-Titel erfolgreich verteidigt.

"Sollte dies der Hauptvorwurf an Herrn Wegner sein, sehe ich eine rechtliche Grundlage für die Ermittlungen nicht gegeben", sagte Stahl. Zum einen sei Abraham im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten gewesen und damit fähig, eine eigene Entscheidung zu treffen. Zum anderen sei es Aufgabe des Ringrichters Randy Neumann (USA) gewesen, den Kampf bei entsprechender Sorge um die Gesundheit der Boxer abzubrechen.

Quelle: ntv.de

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