Baseball statt Boxen Erste Profi-Schritte von Ali jr.
17.06.2009, 13:43 UhrAsaad Ali, Sohn von Boxlegende Muhammad Ali, ist auf dem Sprung in den Profisport. Einen zweiten Schwergewichts-Champion namens Ali wird es jedoch nicht geben, denn Asaad spielt Baseball.
Sein Nachname steht für den besten Schwergewichtsboxer aller Zeiten. Vater Muhammad war schlichtweg "The Greatest". Seine Schwester Laila setzte später die Box-Tradition fort und wurde Weltmeisterin. Und jetzt ist Asaad Ali auf dem Sprung in den Profisport. Einen zweiten Schwergewichts-Champion namens Ali wird es jedoch nicht geben - denn Asaad, das jüngste von Alis neun Kindern spielt Baseball. Pitchen statt Punch, Homerun statt Haken. Im Mai gewann der 18-Jährige, den Muhammad Ali und dessen jetzige Ehefrau Lonnie 1992 als Baby adoptiert haben, mit dem Team der Niles High School aus dem Bundesstaat Michigan die Divisions-Meisterschaft. In der Vorwoche wurde der talentierte Allrounder dann von den Los Angeles Angels of Anaheim aus der Major League Baseball (MLB) beim jährlichen Draft der besten Nachwuchsspieler an 40. Stelle gezogen.
"Als ich davon gehört habe, hat es mich glatt umgehauen. Ich fühle mich sehr geehrt", meinte er anschließend, und sein High-School-Coach Mike Vota lobte: "Er ist ein großartiger Junge und der Draft eine Riesenehre für ihn. Immer wenn man es auf das nächste Level schafft, ist das etwas, worauf man stolz sein kann." Ali gilt als vielseitig. Vorrangig spielt er auf der Position des Fängers, kam in seinen 25 Spielen der gerade beendeten Saison aber auch als First Baseman und sogar als Werfer zum Einsatz.
Er muss sich weiter beweisen
"Wir haben gute Sachen über ihn gehört. Er ist jemand, von dem wir in diesem Sommer gerne noch mehr sehen würden", sagte Eddie Bane. Der Scouting-Direktor der Anaheim Angels macht kein Geheimnis daraus, dass Asaad durch seinen Nachnamen "natürlich für ordentlich Aufmerksamkeit sorgt". Doch Ali Junior fällt auch durch seine Statur auf. Bei einer Körpergröße von 1,78 Meter wiegt er 102 Kilogramm. "Er ist ein ziemlich schwerer Bursche, muss noch etwas für seine Figur tun, aber das kann er schaffen. Wir werden ihn im Auge behalten und gucken, wie er sich entwickelt", sagt Bane.
Trotz der Vorauswahl ist Alis Profi-Karriere keinesfalls gesichert. Er muss und will sich weiter beweisen. Nachdem Asaad gerade die High School in Niles beendet hat, studiert er von Herbst an in Louisville, der Geburtsstadt seines Vaters im US-Bundesstaat Kentucky. Als Muhammad Ali so alt war wie sein Sohn heute ist, trug er noch seinen bürgerlichen Namen Cassius Clay, war aber bereits Olympiasieger und wechselte nach dem Triumph umgehend zu den Profis. Asaad Ali hingegen plant zweigleisig, neben dem Sport ist ihm auch das Studium wichtig. "Ich denke, die MLB kommt für mich noch zu früh. Deshalb will ich erstmal in Louisville studieren und ein paar Jahre College-Baseball spielen."
Quelle: ntv.de, Heiko Oldörp, dpa