Entdecker von Klopp als Experten Ex-ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz ist tot
28.03.2022, 13:01 Uhr
Dieter Gruschwitz bei einer Veranstaltung 2016.
(Foto: imago/Stefan Zeitz)
Dieter Gruschwitz holt für die Fußball-WM 2006 Jürgen Klopp als Experten zum ZDF, als der erst am Anfang seines Weges zum Welttrainer ist. Es ist ein Coup in einer Phase des Umbruchs in der Welt der Sportberichterstattung, die er beim ZDF mehr als ein Jahrzehnt verantwortet. Nun ist Gruschwitz gestorben.
Der frühere ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz ist tot. Der Journalist starb nach Angaben des Senders am Sonntag in der Nähe von Bad Tölz im Alter von 68 Jahren. "Dieter Gruschwitz hat die Sportberichterstattung des ZDF viele Jahre mit Souveränität und Gelassenheit gesteuert", würdigte ZDF-Chefredakteur Peter Frey in einer Mitteilung den langjährigen Leiter der Hauptredaktion Sport. Er habe "innerhalb und außerhalb des Hauses für Verlässlichkeit und Fairness in einer Umbruchphase, in der sich der Sportrechtemarkt und die Wahrnehmung des Sports rasant verändert haben", gestanden, meinte Frey weiter.
Gruschwitz war nach seinem Studium der Publizistik, Slawistik und Anglistik in Mainz 1979 zum Sender Freies Berlin gekommen. 1996 wechselte er zum ZDF. Von 2005 bis 2017 war er ZDF-Sportchef. Der ehemalige Judoka war zudem Teamchef des Senders bei mehreren Fußball-Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Winter- und Sommerspielen.
Für seine Arbeit wurde Gruschwitz mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem bekam er 2006 den Deutschen Fernsehpreis für die beste Berichterstattung von der Fußball-WM in Deutschland. Bei der WM 2006 hatte er in dem Schweizer Schiedsrichter Urs Meier und Trainer Jürgen Klopp ein Expertenduo verpflichtet, das die TV-Zuschauer begeisterte. Klopp war damals noch Trainer des Bundesligisten Mainz 05 und trotz aller Popularität noch weit von seinem heutigen Status als einer der Weltstars unter den großen Trainern entfernt. Auch für die Übertragungen von der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin erhielt Gruschwitz den Deutschen Fernsehpreis.
Quelle: ntv.de, ter/dpa