60. DFB-Pokal-Finale FC Bayern vs. FCK
30.05.2003, 16:32 UhrDas gemeinsame Ziel der Finalisten ist der "Pott", aber die Rollen sind total verschieden: Favorit Bayern München kann im 60. DFB-Pokal-Finale in Berlin eigentlich nur verlieren; Außenseiter 1. FC Kaiserslautern dagegen nach einer wahren Horror-Saison alles gewinnen.
Bei den Pfälzern herrscht nach dem geglückten sportlichen und finanziellen Überlebenskampf in der Fußball-Bundesliga und der bereits mit der Final-Teilnahme gesicherten UEFA-Cup-Teilnahme statt Druck pure Vorfreude. "Wir sind nicht in Berlin, um zu shoppen und eine Armani-Hose zu kaufen. Wir wollen den Pokal gewinnen. Meine Spieler werden sterben wollen für dieses Ziel", sagte Trainer Erik Gerets pathetisch.
Sforza nicht dabei
Der FCK muss im Finale allerdings den Ausfall von Ciriaco Sforza verkraften, der nach einem gescheiterten Härtetest beim Training am Donnerstag eine Final-Teilnahme kategorisch ausschloss. Für Sforza könnte Markus Anfang im Mittelfeld zum Einsatz kommen. Ein hohes Risiko würde Gerets zudem eingehen, wenn er Kapitän Aleksander Knavs nach neun Wochen Verletzungspause ohne Spielpraxis in der Verteidigung aufbieten würde.
Bangen um Pizarro
Angesichts des Münchner Luxuskaders nehmen sich die Sorgen von Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld trotz der namhaften Ausfallliste mit Robert Kovac, Sebastian Deisler, Roque Santa Cruz, Hasan Salihamidzic und Alexander Zickler vergleichsweise harmlos aus. "Das einzig Schlechte wäre, wenn Claudio Pizarro ausfällt", bemerkte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Der Peruaner will jedoch - wie der ebenfalls angeschlagene Brasilianer Ze Roberto (Sprunggelenk) - trotz einer schmerzhaften Innenbanddehnung am Knie im Berliner Olympiastadion auflaufen. "Ich will unbedingt spielen", sagte Pizarro.
Ohne Pizarro wäre Hitzfeld gezwungen, das bewährte 4-4-2-System aufzugeben. Giovane Elber würde als einzige echte Spitze fungieren, und Mehmet Scholl würde als "hängender Stürmer" agieren, wie Hitzfeld verriet.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
FC Bayern München: Kahn - Sagnol, Kuffour, Linke, Lizarazu - Hargreaves, Jeremies, Ballack, Ze Roberto - Pizarro (Scholl), Elber
1. FC Kaiserslautern: Wiese - Harry Koch, Klos (Knavs), Lembi, Tchato - Basler, Anfang, Hristow, Dominguez - Klose, Lokvenc
Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin)
Quelle: ntv.de