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Angst vor "Schumi-Effekt" FIA fürchtet Hamilton-Dominanz

Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, fürchtet einen negativen Einfluss des WM-Zweiten Lewis Hamilton auf die Formel 1. Sollte der Shootingstar von McLaren-Mercedes in der nächsten Saison ähnlich erfolgreich sein wie in seinem Debütjahr 2007, werde dies mit Sicherheit große Auswirkungen haben, sagte Mosley der BBC.

Konkret befürchtet Mosley eine zu große Dominanz des 22-jährigen Briten, eine Art "Michael-Schumacher-Effekt". Der Deutsche Rekordweltmeister hatte zwischen 2000 und 2004 die Formel 1 beherrscht, als er mit Ferrari fünfmal in Folge den WM-Titel gewann. Die FIA hatte mit diversen Regeländerungen auf die Langeweile in der Formel 1 reagiert.

"Wenn Hamilton seine Leistung im nächsten Jahr wiederholt, werden die Leute wieder anfangen mir zu schreiben, ob man nicht etwas tun könnte, um ihn langsamer zu machen", sagte Mosley, der zudem nicht gerade als Freund von McLaren-Boss Ron Dennis gilt.

Hamilton überschätzt

In den Augen des FIA-Präsidenten wird Hamiltons Anteil an der "Wiederbelebung der Formel 1" ohnehin überschätzt. Der Youngster habe zwar gerade in Großbritannien einen Formel-1-Boom bewirkt und auch weltweit großes Interesse ausgelöst. Mit Robert Kubica, Nico Rosberg oder auch Sebastian Vettel gebe es aber noch weitere junge Fahrer in der Formel 1, die durchaus als neue Stars in Frage kommen und Hamiltons Platz einnehmen könnten.

Trotz der zahlreichen Skandale bewertet Mosley die abgelaufene Saison als äußerst positiv. Zwar seien die Kontroversen wie beispielsweise die Spionage-Affäre für den Weltverband und die beteiligten Teams äußerst ärgerlich gewesen. Sie hätten aber das öffentliche Interesse an der Formel 1 erhöht.

Räikkönen bleibt Weltmeister

Dass Lewis Hamilton noch nachträglich der Fahrertitel zugesprochen wird, glaubt Mosley indes nicht. Dies sei zwar prinzipiell denkbar, da der McLaren-Einspruch gegen die Wertung des letzten Saisonlaufs in Sao Paulo von einem unabhängigen Berufungsgericht verhandelt werde. Allerdings müsse die Disqualifikation von vor Hamilton ins Ziel gekommenen Fahrern nicht zwangsläufig dazu führen, dass dessen Platzierung geändert wird und dem Briten damit zusätzliche Punkte zugesprochen werden.

Hamilton war in der WM-Wertung mit 109 Punkten Zweiter geworden. Der Titel ging an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der nach seinem sechsten Saisonsieg in Brasilien auf 110 Zähler kam. Da bei Punktgleichheit die Zahl der Siege entscheidet, müsste der in Brasilien siebtplatzierte Hamilton (4 Saisonerfolge) mindestens zwei Plätze nach vorn rücken, um noch den Titel gewinnen zu können. Allerdings waren drei der vier Piloten, die in Sao Paulo angeblich mit zu kaltem Benzin unterwegs waren, direkt vor Hamilton platziert.

Das Berufungsgericht wird den McLaren-Einspruch am 15. November in Paris verhandeln.

Quelle: ntv.de

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