"Festival-Atmosphäre" Fackellauf in Kuala Lumpur
21.04.2008, 12:29 UhrEine Britin und eine japanische Familie mit Tibet-Flaggen sind beim ansonsten ohne Zwischenfälle verlaufenen Olympischen Fackellauf durch Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. China-freundliche Zuschauer hatten die Familie offenbar mit Plastik-Flaschen attackiert, als sie ihre Fahne am Rande der von 1000 Sicherheitskräften geschützten 16,5-km-Strecke schwenkte.
An deren Wegesrand vom Stadtzentrum zu den Petronas Twin Towers, die mit 458 Metern zu den höchsten Gebäuden der Welt zählen, herrschte überwiegend eine pro-chinesische Stimmung. "Es glich einer Festival-Atomsphäre. Das unterstreicht unsere guten Beziehungen zu Peking", sagte Malaysias NOK-Präsident Imran Jaafar. Bands spielten entlang des Kurses, den Tausende Zuschauer mit China-Flaggen säumten.
Unterdessen ist klar, dass der Fackellauf am Samstag im japanischen Nagano auf einem Parkplatz startet und nicht am buddhistischen Zenkoji Tempel. Der wurde am Sonntag nach der Absage von Unbekannten mit weißer Farbe beschmiert. In der Gastgeberstadt der Olympischen Winterspiele 1998 sollen 2000 Polizisten die Strecke schützen. Japan will nur zwei der 30 chinesischen Spezialkräfte zulassen, die das Feuer andernorts begleiten.
In Australiens Hauptstadt Canberra wird am Donnerstag die Hälfte aller örtlichen Polizeikräfte zum Schutz des Feuers im Einsatz sein. Es werden mehrere Hundert Pro-Tibet-Demonstranten erwartet. Bereits jetzt wurden an den Straßen stählernde Barrieren errichtet.
Quelle: ntv.de