Der "Fall Jan Ullrich" ist beim Schweizer Radsportverband Swiss Cycling vorerst auf Eis gelegt worden. "Das ist ein komplizierter Fall. Wir sind darauf angewiesen, dass wir offizielle Unterlagen vom Weltverband UCI bekommen. Soweit ich weiß, wird dort gerade erst das neue Dossier aus Spanien gesichtet", sagte Geschäftsführer Lorenz Schläfli.

Auch wenn Ullrich nicht mehr aktiv sei, habe man prinzipiell weiter Interesse, jemanden zu bestrafen, der sich einen Vorteil verschafft habe. Der frühere T-Mobile-Star wird seit einem Jahr verdächtigt, in den Dopingskandal um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes verwickelt zu sein. Ein sportrechtliches Verfahren in der Schweiz scheiterte bisher daran, dass die erhaltenen Dokumente keinen offiziellen Status besaßen.

Auch von der deutschen Staatsanwaltschaft, die bei einem DNA-Abgleich Ullrichs Blut zu den in Spanien gelagerten Blutbeuteln zuweisen konnte, seien bislang keine Unterlagen bei Swiss Cycling eingegangen, sagte Schläfli.