Fatale 77 leichte Fehler Federer scheitert überraschend bei US Open
04.09.2018, 07:41 Uhr
Abschie aus New York: Roger Federer.
(Foto: USA TODAY Sports)
Mit dem Achtelfinal-Aus für Roger Federer fliegt bei den US Open in New York der erste Favorit auf den Titel raus. Der langjährige Tennis-Weltranglisten-Erste aus der Schweiz unterliegt im Achtelfinale in New York dem australischen Außenseiter John Millman.
Roger Federer ist nach einer seiner schwächsten Vorstellungen der vergangenen Jahre völlig unerwartet im Achtelfinale der US Open ausgeschieden. Der Weltranglistenzweite aus der Schweiz verlor gegen den Australier John Millman nach 3:35 Stunden 6:3, 5:7, 6:7 (7:9) und 6:7 (3:7). Damit schied Federer bei einem Majorturnier so früh aus wie seit den Australian Open 2015 in Melbourne nicht mehr. Seinerzeit verlor er in der dritten Runde gegen den Italiener Andreas Seppi mit 4:6, 6:7 (5:7), 6:4 und 6:7 (5:7).
Grand-Slam-Rekordchampion Federer unterliefen 77 leichte Fehler, vor allem sein Aufschlag ließ den 37 Jahre alten Profi im Stich. Federer servierte zehn Doppelfehler, die Quote der ersten Aufschläge lag unter 50 Prozent. "Es war sehr heiß, eine der Nächte, in denen man keine Luft bekommt. Damit hatte ich heute Probleme, warum auch immer. Das ist mir selten zuvor passiert. Das ist keine Schande. So etwas kommt vor", sagte Federer. Noch spät in der Nacht waren es in New York fast 30 Grad bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit. Und: "John hat unter diesen Bedingungen großartig gespielt." Selbst am späten Abend waren es in New York noch immer fast 30 Grad, bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit.
Und docj hatte Federer seine Chancen, im zweiten Durchgang vergab er bei 5:4 zwei Satzbälle bei eigenem Aufschlag, auch im Tiebreak des dritten Durchgangs war er nur einen Punkt vom Satzgewinn entfernt. Im vierten Satz verspielte er ein Break Vorsprung. Millman war der deutlich fittere Spieler, um 0.52 Uhr Ortszeit verwandelte der 29-Jährige seinen dritten Matchball und zog zum ersten Mal ins Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein. Nach seinem Triumph sagte er: "Ich kann es kaum glauben, Roger ist einer meiner Helden, er hatte heute sicher nicht seinen besten Tag, aber das nehme ich mit."
Nun geht's gegen Djokovic
Im Viertelfinale trifft Millman, der auf Platz 55 der Weltrangliste steht, am Mittwoch auf Wimbledonsieger Novak Djokovic aus Serbien, der souverän mit 6:3, 6:4 umd 6:3 gegen den Portugiesen gewann. Auch Djokovic litt unter der Hitze, gab sich aber keine Blöße. Sein Fazit: "Es war schwieriger, als es der Endstand ausdrückt. Es waren harte Bedingungen, vor allem in den ersten zwei Sätzen."
Federer hatte zu Beginn der Saison die Australian Open und seinen 20. Grand-Slam-Titel gewonnen. Die Sandplatzsaison ließ er aus und kam danach nicht mehr in Schwung. In Wimbledon vergab Federer im Viertelfinale gegen den Südafrikaner Kevin Anderson einen 2:0-Satzvorsprung, vor den US Open war er im Finale von Cincinnati gegen Djokovic chancenlos.
In 40 Matches zuvor hatte Federer in Flushing Meadows nie gegen einen Spieler verloren, der jemseits der Top 50 platziert war. Von 2004 bis 2008 hatte er die US Open fünfmal in Folge gewonnen, danach aber nur einmal, 2015, das Endspiel erreicht.
Quelle: ntv.de, sgi/sid/dpa