Bei dem mit großer Spannung erwarteten Klassiker im Champions-League-Viertelfinale zwischen Bayern München und Real Madrid im Münchner Olympiastadion fehlen zumindest zwei große Namen. Mehmet Scholl bei den Münchnern und Portugals Superstar Luis Figo bei den "Königlichen".

Darüberhinaus steht auch hinter dem Einsatz von Zinedine Zidane für die Madrilenen in Frage. Der Weltfußballer hatte sich beim 1:0-Sieg von Real beim FC Sevilla bei einem brutalen Foul am Sprunggelenk verletzt. Hinter seiner Fitness steht ein Fragezeichen, mit seinem Einsatz wird dennoch gerechnet.

München baut ungeachtet dessen auf das Gesetz der Serie. Von den letzten sechs Begegnungen gegen Madrid gewann der deutsche Rekordmeister in den letzten beiden Jahren fünf. Im Halbfinale der Champions League 2001 setzten sich die Münchner in Madrid mit 1:0 und zu Hause mit 2:1 durch, im Halbfinale 2000 unterlagen sie in Madrid 0:2 und gewannen zu Hause 2:1. Zuvor hatten die Bayern in der Zwischenrunde gar mit 4:2 in Madrid und mit 4:1 zu Hause gewonnen.

Oliver Kahn lässt die Statistik kalt: "Was war, ist wurscht. Wir leben im Hier und Jetzt", sagte der Bayern-Torwart. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht fast mit leeren Händen dastehen in dieser Saison." Der DFB-Pokal ist schon verspielt, die Meisterschaft so gut wie - bleibt allein der erneute Triumph in der Champions League.

Derweil ist Scholls neuerlicher Ausfall, der in der Bundesliga-Begegnung gegen den Hamburger SV eine Zerrung erlitt und für beide Viertelfinal-Spiele absagen musste, ein herber Rückschlag für Trainer Ottmar Hitzfeld. Denn Tore schießen ist momentan das große Problem der Bayern. "Die Stürmer müssen wieder an sich glauben", meinte Hitzfeld beschwörend.

Die Hoffnungen, dass es mit dem 100. Münchner Sieg im Europapokal der Landesmeister klappt, ruhen in erster Linie auf Giovane Elber. Hitzfeld forderte eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel, "ein 1:0, 2:0 oder 3:0", um weiterhin von einer erfolgreichen Saison träumen zu dürfen: "Ich wäre schon enttäuscht, wenn wir den einen oder anderen Titel nicht verteidigen würden."