Trostpreis statt Hauptgewinn: Die deutschen Curling-Männer haben bei der Europameisterschaft in Schweden den ersehnten Finaleinzug verpasst und müssen sich mit Bronze begnügen. Die Auswahl des CC Füssen um Skip Andy Kapp verlor in Örnsköldsvik gegen Titelverteidiger Schottland mit 2:7 und musste damit auch ihre letzte Hoffnung auf Gold begraben.

Zuvor hatten die Deutschen bereits im ersten Anlauf gegen Norwegen das Finale verfehlt. Damit bleibt Kapp sein dritter EM-Titel nach 1992 und 1997 verwehrt. Ohne Medaille blieben die deutschen Frauen: Das Team des SC Riessersee um Andrea Schöpp verpasste Bronze knapp durch das 7:8 gegen Dänemark.

Frauen verlieren unglücklich

Als Sieger hatten die deutschen Männer die Vorrunde beendet, das Unternehmen Finaleinzug misslang jedoch gleich doppelt. Nach dem knapp verpassten direkten Endspieleinzug gegen Norwegen am Donnerstagabend stand die Mission Finale für die deutschen Männer unter keinem guten Stern. Im zweiten End konnten die Schotten, die in der Vorrunde deutlich mit 3:6 gegen die Allgäuer verloren hatten, bereits die ersten beiden Steine setzen.

Im fünften End konnte Deutschland ausgleichen, doch die Hoffnung währte nur kurz: Zur Vorentscheidung kam es im sechsten Durchgang, als die Schotten gleich drei Steine setzen konnten. Damit war der Widerstand der Deutschen gebrochen.

Nichts zu feiern hatten die deutschen Frauen, die das Turnier als Vierte beendeten. Trotz der besten EM-Platzierung seit acht Jahren überwog nach dem unglücklichen Ausscheiden gegen Dänemark, das mit dem allerletzten Stein besiegelt worden war, die Enttäuschung. "Schade, dass es keine Medaille geworden ist", sagte Sportdirektor Ralph Schneider vom Deutschen Curling-Verband (DCV). "Die Enttäuschung ist natürlich da." Nun geht es für die Frauen bei der WM im Frühjahr um die Qualifikation für die Winterspiele 2010.