Ski alpin Florian Eckert holt sensationell Bronze
07.02.2001, 16:46 UhrEr kam aus dem Nichts und raste zu Bronze: Glückstrahlend stand Florian Eckert im Zielraum der WM-Abfahrt von St. Anton. Mit der hohen Startnummer 25 stürzte sich der deutsche DSV-Läufer an seinem 22. Geburtstag aus dem Starthaus und fuhr auf der schweren Piste Karl Schranz das Rennen seines Lebens.
Unten feierten 20.000 freudentrunkene Österreicher bereits den ersten großen Sieg des Seniors Hannes Trinkl (33) vor Hermann Maier, doch plötzlich wurde es verdächtig still. "Mir ist das Herz stehen geblieben", gab Trinkl zu. Bis zur letzten Zwischenzeit nach 1:18 Minuten lag Florian Eckert sogar noch 0,17 Sekunden vor den großen Favoriten, dann unterlief ihm in der vorletzten Kurve ein kleiner Fehler - trotzdem landete er im siebten Himmel.
In 1:39,26 Minuten verdrängte Eckert den bis dahin auf Platz drei liegenden Schweizer Silvano Beltrametti (1:39,37) noch vom Podest und bescherte den krisengeplagten deutschen Männern die erste WM-Medaille seit 1989. Damals gewannen Hansjörg Tauscher Gold in der Abfahrt und Armin Bittner Silber im Slalom, zwölf Jahre später stellte Florian Eckert die Abfahrts-Welt auf den Kopf.
Gold holte sich in 1:38,74 Minuten der 33 Jahre alte Hannes Trinkl, der nach Olympia-Bronze 1998 in Nagano den ersten großen Sieg seiner langen Karriere feierte. Titelverteidiger Hermann Maier (1:38,94) musste sich nach Bronze im Super-G diesmal mit Silber begnügen. Max Rauffer (Leitzachtal) machte mit Platz zehn (1:40,74) den deutschen Erfolgstag komplett.
Paerson siegt im Slalom - Ertl scheidet aus
Nach ihrem Sieg in der Kombination dagegen hat Martina Ertl aus Lenggries eine weitere Medaille verpasst. Die Olympia-Zweite in der Kombination von Nagano schied im zweiten Durchgang des Slaloms im unteren Pistenteil aus, nachdem sie auf der schwer zu fahrenden Strecke bereits im ersten Lauf 0,77 Sekunden Rückstand auf den Bronzeplatz hatte.
Gold ging an die Schwedin Anja Paerson in der Gesamtzeit von 1:32,95 Minuten. Die Junioren-Weltmeisterin im Slalom und Riesenslalom hatte bereits im ersten Durchgang die Bestzeit vorgelegt. Über Silber freute sich die Französin Christel Saioni (1:33,56), Bronze blieb der Norwegerin Hedda Berntsen (1:33,99). Die bislang in allen sieben Slalom-Weltcuprennen der Saison erfolgreiche Kroatin Janica Kostelic blieb ohne Medaille und wurde Fünfte.
Martina Ertl war mit ihrer hohen Startnummer elf schon im ersten Durchgang fast chancenlos. "Die Piste ist brutal schlecht", beklagte sich die Lenggrieserin im Ziel: "Ich wollte angreifen, aber das war nicht möglich. Das ist nicht fair."
Quelle: ntv.de