Stanley-Cup-Finale gegen Chicago Flyers kämpfen und gleichen aus
05.06.2010, 13:41 UhrDie Vorrunde der NHL beendeten sie auf Rang sieben, doch jetzt träumt man an der Ostküste der USA von der wertvollsten Trophäe im nordamerikanischen Eishockey. Die Philadelphia Flyers gewinnen im Stanley-Cup-Finale gegen die favorisierten Chicago Blackhawks und ziehen in der "Best of Seven"-Serie gleich.
Die Philadelphia Flyers dürfen wieder hoffen. Dank eines hart erkämpften 5:3-Heimsieges gegen die favorisierten Chicago Blackhawks im vierten Finalspiel ist der Kampf um den Stanley Cup in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL wieder völlig offen. Die nach der Vorrunde nur Siebtplatzierten Flyers konnten durch den in der Serie "Best of Seven" zum 2:2 ausgleichen. "Wir haben die Ruhe behalten, aber es war ein hartes Stück Arbeit, auf diese Weise zu gewinnen", meinte Stürmer Claude Giroux.
Als Chicago die ersten beiden Duelle daheim für sich entschieden hatten, träumten die viele Fans in "Windy City" bereits vom ersten Blackhawks-Titel seit 1961. Nach den beiden jüngsten Flyers-Erfolgen ist jedoch plötzlich auch für Philadelphia der erste Cup-Gewinn nach 35 langen Jahren realistisch. "Als wir nach den Niederlagen aus Chicago zurückkamen, habe ich gesagt, dass wir beide Partien hätten gewinnen können. Mir gefällt unser Spiel, es hat sich nicht geändert - nur das Ergebnis ist anders", analysierte Flyers-Trainer Peter Laviolette.
"Phillies" konsequenter

Auch das Brüllen von Chicagos Coach Joel Quenneville machte sein Team nicht effektiver.
(Foto: REUTERS)
Sein Team machte es sich vor 20.304 Zuschauern - unter ihnen US-Vizepräsident Joe Biden - unnötig schwer. Als Ville Leino in der 47. Minute zum 4:1 traf, schien die Partie entschieden zu sein. Die Blackhawks hatten zwar mehr Torchancen, die Flyers waren aber konsequenter im Ausnutzen ihrer Möglichkeiten. Mike Richards (5. Minute) und Matt Carle (15.) hatten eine frühe Zwei-Tore-Führung herausgeschossen. Den Anschlusstreffer von Patrick Sharp (19.) beantwortete Giroux nur 51 Sekunden später mit den 3:1. Man sei in dieser Phase "sehr generös" gewesen, bemängelte Chicagos Coach Joel Quenneville.
In den letzten zehn Minuten wurde dann jedoch der bedingungslose Sturmlauf der Blackhawks belohnt: Dave Bolland (53.) und Brian Campbell (56.) brachten die Gäste heran, bei denen die erste Sturmreihe mit Jonathan Toews, Patrick Kane und Dustin Byfuglien einmal mehr enttäuschte. "Wir haben viele Sachen gut gemacht, aber das nützt nichts, wenn du das Tor nicht triffst. Wir wussten, dass es eine lange Serie und nicht alles nach unserem Plan laufen wird", versuchte Kapitän Toews Gelassenheit zu verbreiten.
Jeff Carter bleibt ruhig
Ganz cool hatte "Philly"-Torjäger Jeff Carter 25 Sekunden vor dem Schlusspfiff den Endstand erzielt, als Chicago Schlussmann Antti Niemi zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Gehäuse genommen hatte. "Sie sind ein großartiges Team, und wir müssen ganz einfach schlauer spielen", meinte Blackhawks-Stürmer Marian Hossa.
Teamkollege Niklas Hjalmarsson sieht trotz der beiden Auswärtsniederlagen keinen Grund zur Panik. "Es hört sich derzeit so an, als wenn die Serie zu Ende wäre, dabei steht es 2:2. Wir haben immer noch den Heimvorteil und sind in einer großartigen Position", betonte der Verteidiger vor dem fünften Duell am Sonntag in Chicago. Allerdings haben die Flyers in den bisherigen Playoffs nach dem dritten Spiel keine Partie mehr verloren.
Quelle: ntv.de, Heiko Oldörp, dpa