Teamporträt Gruppe D Äquatorial-Guinea, das Fragezeichen
23.06.2011, 20:08 Uhr
In Bitburg bereitet sich das Team auf die WM vor.
(Foto: picture alliance / dpa)
Viele Fragezeichen stehen vor Beginn der Weltmeisterschaft hinter den Debütantinnen aus Äquatorial-Guinea. Sind alle Spielerinnen wirklich Frauen? Haben alle einen entsprechenden Pass? Oder handelt es sich bei Carioka doch um eine Brasilianerin?
Der Afrika-Meister von 2008 konnte seinen Titel zwar nicht bestätigen, aber Rang zwei in der Qualifikation reichte der "Nzalong Nacional" zur ersten WM-Teilnahme. Das Team aus dem Land mit nicht einmal 700.000 Einwohnern, in dem es nur eine Frauen-Liga gibt, gilt nach wie vor als große Unbekannte. Der kongolesische Trainer Paul Mpila wurde trotz der erfolgreichen Qualifikation durch den Brasilianer Marcello Frigello ersetzt und zum Assistenten degradiert.
Ob bei den Afrikanerinnen immer alles mit rechten Dingen zugeht, weiß niemand genau. Es gab und gibt Gerüchte, wonach nicht alle Spielerinnen Frauen seien. Beweisen konnte dies aber niemand. Spielführerin Genoveva Anonma, die im zur neuen Saison vom Bundesligisten USV Jena zum deutschen Meister Turbine Potsdam wechselt, bestreitet die Vorwürfe nachdrücklich. Allerdings wurden zwei der Spielerinnen, hinter deren Geschlecht ein Fragezeichen stand, nicht in den WM-Kader berufen.
Vereinslos und kurzfristig eingebürgert
Anonma ("Wir sind hier mit einem neuen Team, um zu lernen") gehört zu den Leistungsträgerinnen in einem recht robusten Team. Zweite Legionärin ist Jade Boho. Sie spielt beim spanischen Meister Rayo Vallecano. Viele Spielerinnen sind vereinslos, manche auch kurzfristig eingebürgert. Es ist Rede von sieben Brasilianerinnen im Kader. Fünf Kickerinnen sollen aus Kamerun kommen. Anonma teilt sich das Zimmer mit Carol Carioka. Im vergangenen Jahr beim USV Jena wurde Carioka noch als Brasilianerin aus Botafogo geführt.
Den größten Teil der Vorbereitung hat der WM-Neuling daheim in Malabo vollzogen. Das Team reiste schon Mitte Mai nach Deutschland, hatte selbstständig in Münster ein einmonatiges Trainingslager gebucht. Bei der Ankunft waren die Afrikanerinnen aber unzufrieden und zogen nach Bitburg um.
Quelle: ntv.de