Fußball-WM 2019

"Sind nicht im Jammertal" DFB-Frauen versprühen Optimismus

Nicht jammern, sondern ein Zeichen setzen: Die deutschen Fußballerinnen lassen sich von der schwachen Leistung gegen Nigeria nicht aus der Ruhe bringen. Das Formtief von Stürmerin Birgit ist angeblich kein Thema.

Bislang mehr Kampf als Klasse: Linda Bresonik im Einsatz gegen Nigeria.

Bislang mehr Kampf als Klasse: Linda Bresonik im Einsatz gegen Nigeria.

(Foto: dapd)

Trotz der Kritik am holprigen Start in die Heim-WM und der öffentlichen Debatte um Birgit Prinz wollen sich die deutschen Fußball-Frauen die gute Laune nicht verderben lassen. Für Abwehrspielerin Linda Bresonik gibt es keinen Grund, nun alles negativ zu sehen. "Wir befinden uns nicht in einem Jammertal, um Gottes Willen. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut", betonte die Abwehrspielerin.

Die 27-Jährige freute sich zwei Tage nach dem dürftigen 1:0 gegen Nigeria in Frankfurt und dem vorzeitigen Viertelfinaleinzug über den erneuten "Tapetenwechsel". "Für mich ist das besonders schön, weil ich näher an der Heimat bin", sagte die Essenerin.

Prinz steht nicht zur Debatte

In der Mannschaft angeblich unumstritten: Birgit Prinz.

In der Mannschaft angeblich unumstritten: Birgit Prinz.

(Foto: dapd)

Auch durch die öffentlich entbrannte Diskussion um die Rolle der formschwachen Spielführerin Birgit Prinz lässt sich die DFB-Elf vor dem abschließenden Vorrundenspiel gegen Frankreich am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) nicht aus der Ruhe bringen. "Wir gehen nicht anders mit Birgit um als vorher auch. Wir sind eine Mannschaft, wir gehören alle zusammen. Wenn es bei der einen mal nicht so läuft, finde ich es ganz wichtig, dass die anderen für sie da sind", meinte Bresonik, die auch ein wenig Medienschelte übte: "Es gibt bei uns überhaupt gar keine Diskussion über Birgit Prinz. Die Diskussion macht die Presse und nicht wir."

Die 33 Jahre alte Prinz war nach schwacher Vorstellung gegen Nigeria am Donnerstag bereits nach 52 Minuten ausgewechselt worden. Selbst Bundestrainerin Silvia Neid mochte ihrer enttäuschten Spielführerin danach keine Startgarantie mehr für die Partie gegen Frankreich geben. "Das muss ich mal schauen", blieb Neid vage.

Bresonik selbstkritisch

Bresonik findet es schade, dass man als hochgelobter Titelverteidiger "noch nicht zeigen konnte, was wir wirklich können". Die aufkeimende Kritik nach dem verkrampften Auftritt gegen Nigeria findet sie dennoch übertrieben. Man könne natürlich immer über die schlechten Sachen diskutieren. "Aber wir können natürlich auch sagen, wir haben nach zwei Spielen sechs Punkte erreicht, sind im Viertelfinale, spielen vor den geilsten Fans in Deutschland, die Stadien sind ausverkauft und 18 Millionen sitzen zusätzlich noch vor dem Fernseher."

Gestärkt durch das frühe Erreichen der Runde der besten Acht wollen die DFB-Frauen im schweren Spiel der beiden europäischen Spitzenteams endlich erwartete Stärke demonstrieren. "Ich bin überzeugt, dass wir die Französinnen auf den Boden der Tatsachen zurückholen können", formulierte Bresonik den Anspruch des zweimaligen Weltmeisters.

Das für Samstagnachmittag angesetzte Training in Meerbusch wurde laut DFB auf Wunsch des Teams zur öffentlichen Übungseinheit. "Nach der tollen Unterstützung der Fans bei unseren ersten beiden WM-Spielen wollten wir die Gelegenheit nutzen, um Danke zu sagen", erklärte Managerin Doris Fitschen die Maßnahme.

Quelle: ntv.de, dpa

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