Fußball-WM 2019

WM: Schweden will als Dritter tanzen Frankreich überzeugt die Zweifler

Frankreichs Fußball-Frauen haben sich bei der WM in die Herzen der heimischen Öffentlichkeit gespielt.

Frankreichs Fußball-Frauen haben sich bei der WM in die Herzen der heimischen Öffentlichkeit gespielt.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Sinsheim bestreiten Schweden und Frankreich das Spiel um Platz drei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Unabhängig vom Ausgang der Partie dürfen sich beide Teams bereits als Gewinner fühlen. Vor allem der Halbfinaleinzug der Französinnen gilt als dicke Überraschung. Schwedens Star Lotta Schelin glänzt derweil mit Insiderwissen.

Für Lotta Schelin ist die inoffizielle Europameisterschaft ein Wiedersehen mit vielen Kolleginnen.

Für Lotta Schelin ist die inoffizielle Europameisterschaft ein Wiedersehen mit vielen Kolleginnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Tipps von Lotta Schelin sollen Bronze wert sein: Für Schwedens Starspielerin wird das Spiel um Platz drei bei der Frauenfußball-WM (ab 17.30 Uhr im n-tv.de-Liveticker) in Sinsheim gegen Frankreich ein ganz besonderes. Die Stürmerin steht bei Champions-League-Sieger Olympique Lyon unter Vertrag und kennt die französische Auswahl aus dem Effeff. "Es geht mehr oder weniger gegen meine Mannschaft, das wird eine Menge Spaß machen", sagte die 27-Jährige: "Ich habe nicht vor, ohne Medaille nach Lyon zurückzukehren."

Ihr Insiderwissen könnte sich in der Vorbereitung auf das Duell durchaus als nützlich erweisen. "Der Trainer hat sich Frankreich sicher oft angesehen und analysiert. Aber ich kann ihm bestimmt ein paar kleine Tipps geben", betonte Schelin, die im Halbfinale mit ihrer Mannschaft mit 1:3 gegen Japan den Kürzeren gezogen hatte.

Die Schwedinnen wollen im kleinen Finale die Chance nutzen und für ihre Fans noch einmal alles geben. "Wir wollen beim Abpfiff wieder vor Freude tanzen - als drittbestes Team der Welt", betonte Schwedens Abwehrspielerin Charlotte Rohlin.

Überraschungsteam Frankreich

Die Schwedinnen sind auch der Favorit von Deutschlands Keeperin Nadine Angerer.

Die Schwedinnen sind auch der Favorit von Deutschlands Keeperin Nadine Angerer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch Nationaltorhüterin Nadine Angerer will die Skandinavierinnen tanzen sehen. "Ich fahr nach Sinsheim ins Stadion. Schweden- Frankreich anschauen. Ich muss meine schwedischen Freunde unterstützen", schrieb Angerer bei Twitter.

Den Finaleinzug haben beide Teams verpasst, die Olympiateilnahme ist jedoch gesichert. Nun geht es beim Spiel um Bronze um die inoffizielle Europameisterschaft. Das Abschneiden der restlichen europäischen Mannschaften im Turnier war eher enttäuschend. Die deutschen Welt- und Europameisterinnen schieden ebenso wie EM-Finalist England bereits im Viertelfinale aus.

Dass die "Equipe Tricolore" und die "Tre Kronor" die letzten verbliebenen europäischen Teams sind, gilt als Überraschung. Vor allem die Auswahl Frankreichs hatte vor Turnierbeginn kaum jemand auf der Rechnung. In der heimischen Öffentlichkeit fand das Team wohl nicht zu Unrecht kaum Beachtung. 2003 waren "Les Bleues" schon in der Gruppenphase gescheitert, vier Jahre später reichte es nicht einmal zur WM-Qualifikation.

Thiney bläst zum Angriff

Frankreichs Trainer Bini möchte seine Spielerinnen kämpfen sehen.

Frankreichs Trainer Bini möchte seine Spielerinnen kämpfen sehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass wir das drittbeste Team der Welt sind", erklärte Stürmerin Gaetane Thiney. Auch Trainer Bruno Bini sah nach der 1:3-Niederlage im Halbfinale gegen die USA keinen Grund, Trübsal zu blasen: "Ich bin stolz auf meine Spielerinnen. Das Leben ist immer noch wunderbar, weil wir es wirklich verdient haben, um Platz drei zu kämpfen. Das ist großartig, vor allem weil bis vor ein paar Monaten noch kein Mensch über uns geredet hat."

Am Tag des Halbfinales hatte die Zeitung "L'Equipe" der Auswahl sogar die komplette Titelseite gewidmet. Und mit ihrem technisch anspruchsvollen und attraktiven Spielweise hat die "Equipe Tricolore" die Zuschauer verzückt.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Schweden: Lindahl - Svensson, Larsson, Rohlin, Thunebro -  Dahlkvist, Hammarström - Forsberg, Sjögran - Schelin, Öqvist. - Trainer: Dennerby

Frankreich: Sapowicz - Lepailleur, Georges, Meilleroux,  Bompastor - Soubeyrand, Bussaglia - Abily, Necib, Thiney - Delie. - Trainer: Bini

Schiedsrichterin: Kari Seitz (USA)

Quelle: ntv.de, Malisa Pfeifer, sid

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