Fußball-WM 2019

Nach Hollywood im Harbig-Stadion Frankreich will die USA stoppen

Team USA sieht sich auf dem Weg zu einem "historischen Triumph".

Team USA sieht sich auf dem Weg zu einem "historischen Triumph".

(Foto: picture alliance / dpa)

Frankreich oder die USA - wer zieht als erstes Team ins WM-Finale ein? Die US-Frauen träumen nach ihrem Viertelfinal-Drama mit Happy End gegen Brasilien vom dritten WM-Titel. Die Französinnen wollen aus dem ersten WM-Halbfinale die erste Finalteilnahme machen.

Im Halbfinale zwischen Frankreich und den USA sind die Rollen scheinbar klar verteilt. Die US-Frauen sehen sich zwölf Jahre nach ihrem letzten Titelgewinn berufen für einen historischen Triumph. "Wir wollen nichts mehr von 1999 hören. Es ist Zeit für ein neues Team, Geschichte zu schreiben", sagt Torhüterin Hope Solo, die Heldin des Elfmeter-Krimis aus dem Viertelfinale gegen Brasilien. "Dieses Team hat etwas Besonders. Du kannst die Energie und das Selbstvertrauen spüren, wir geben niemals auf", sagt die Keeperin über den Team-Spirit der USA. Und schiebt noch eine kleine Spitze gegen Gegner Frankreich hinterher: "Wir sind besser. Und wir sind zum Gewinnen hergekommen."

Verteidigerin Alex Krieger ist da schon vorsichtiger. "Ein Selbstläufer wird es nicht", sagt die 27-Jährige, die von 2007 bis März 2011 beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag stand. Sie sieht ihre Elf aber trotzdem im Vorteil: "Frankreich hat ein gutes Team, aber wir sind jetzt der Topfavorit und nehmen das auch an", so Krieger.

Für Abby Wambach, die das US-Team in der Nachspielzeit der Verlängerung gegen Brasilien mit dem 2:2-Ausgleich vor dem Aus bewahrte, ist alles, was noch kommt, ein willkommenes Plus und kein Muss. "Wenn wir den Titel gewinnen, wird es der wichtigste meiner Laufbahn", sagt sie. "Wenn wir ihn nicht holen, ist es auch nicht schlimm, denn wir haben Brasilien geschlagen und das wird für immer bleiben." Alles, was noch komme, sei "nur noch Bonus. Denn wir waren gegen Brasilien ja praktisch schon ausgeschieden."

Frankreich kündigt großen Kampf an

Die Gegnerinnen aus Frankreich stehen nach ihrem Elfmeterkrimi gegen England erstmals im WM-Halbfinale und wissen um ihre spielerische Unterlegenheit. Dafür setzt man bei "Le Bleues" auf andere Tugenden: "Wir werden nicht loslassen und nachgeben, egal, was passiert", kündigt Mittelfeldspielerin Camille Abily an. "Mit dem Teamgeist werden wir weitere Kräfte freisetzen." Allerdings räumt die 26-Jährige auch ein, dass ein Weiterkommen alles andere als einfach wird: "Die USA sind für mich die Nummer eins der Welt. Das wird schwer, aber wir glauben an uns."

Dieser Meinung schließt sich auch Nationalcoach Bruno Bini an und glaubt nicht, dass es großer Motivationskünste seinerseits bedarf, um der "Equipe Tricolore" gegen die USA Beine zu machen. "Es ist nun ihre Sache", meint Bini, der nach der schon geschafften Olympia-Qualifikation mindestens einen weiteren Erfolg einkalkuliert hat: "Wir gehören zu den vier besten Teams der Welt und wollen noch zwei weitere gute Spiele bei dieser WM bestreiten."

Zudem hoffen die Französinnen darauf, ausgeruhter als die Amerikanerinnen ins Spiel gehen zu können, hatten sie doch nach dem Viertelfinale 24 Stunden mehr Zeit zum Regenerieren. "Schließlich hat noch niemand eine Maschine erfunden, die es ermöglicht, in kürzester Zeit den erforderlichen Schlaf nachzuholen", so Bini. Seine US-Kollegin Pia Sundhage, die einzige Trainerin im Halbfinale der Frauen-WM, sieht darin keinen Nachteil für ihr Team: "Es wird nicht auf die Fitness, sondern auf Taktik und Technik ankommen."  

"Es ist nun ihre Sache" sagt Frankreichs Coach Bini über die Motivation seiner Spielerinnen.

"Es ist nun ihre Sache" sagt Frankreichs Coach Bini über die Motivation seiner Spielerinnen.

(Foto: dapd)

Die Statistik spricht klar für die USA: In bislang 13 Duellen unterlagen die Französinnen elfmal, der letzte - und bis heute einzige - Sieg gegen das US-Team gelang vor 21 Jahren. Man könnte allerdings auch sagen: Es wird mal wieder Zeit.

Quelle: ntv.de, mit sid/dpa

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