Zweite Medaille für Lückenkemper Frauenstaffel sprintet zu EM-Gold
21.08.2022, 21:39 Uhr
Nicht zu stoppen: die deutsche Frauen-Staffel.
(Foto: REUTERS)
Ein Sturz und eine genähte Wunde halten Gina Lückenkemper nicht vom Europameistertitel ab: Beim Finale der Frauenstaffel holt sie mit ihrem Team Gold - ihre zweite Medaille in München nach ihrem überraschenden Triumph über 100 Meter. Der Männer-Staffel wird ein Wechselpatzer zum Verhängnis.
Die deutschen Sprinterinnen um Gina Lückenkemper haben bei der Heim-EM in München mit der Staffel über 4x100 Meter Gold gewonnen. Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Lückenkemper und Schlussläuferin Rebekka Haase setzten sich vor einem tobenden Publikum im Olympiastadion in 42,34 Sekunden vor Polen und Italien durch.
Die mitfavorisierten Britinnen mit Dina Asher-Smith und die Französinnen waren nach einem Wechselfehler ausgeschieden. Bei der WM in Eugene hatte sich das deutsche Quartett nur den USA und Jamaika geschlagen geben müssen und Bronze gewonnen.
Lückenkemper holte damit fünf Tage nach ihrem überraschenden Triumph über die 100 Meter ihre zweite Medaille in München. Die 25-Jährige hatte erst am Samstag grünes Licht für ihren Start gegeben, nachdem sie unmittelbar nach dem Zieleinlauf über 100 Meter gestürzt war und sich dabei eine Wunde am linken Bein zugezogen hatte. Diese musste im Krankenhaus mit acht Stichen genäht werden. Vor vier Jahren in Berlin hatte die deutsche Staffel Bronze gewonnen, letztmals EM-Gold gab es 2012 in Helsinki.
Männer-Staffel scheidet aus
Weniger Glück hatte die deutsche Männer-Staffel. Wegen eines Wechselfehlers sind die Sprinter im Finale über 4x100 Meter ausgeschieden. Gleich der erste Wechsel von Startläufer Kevin Kranz zu Joshua Hartmann klappte nicht, und so war der Medaillentraum früh geplatzt. Gold holten sich die Briten mit 100-Meter-Vizeeuropameister Zharnel Hughes mit Meisterschaftsrekord von 37,67 Sekunden vor Frankreich (37,94). Bronze gewann Polen mit 38,15 Sekunden.
"Im Training hat alles geklappt, es ist schrecklich, dass es jetzt so gekommen ist", sagte Lucas Ansah-Peprah. "Es war München, eine Heim-EM. Den Moment kann man nicht mehr zurückholen." Im Vorlauf hatte das Quartett den deutschen Rekord auf 37,97 Sekunden verbessert und Medaillenhoffnungen geweckt. Die bisher letzte EM-Medaille in der Sprintstaffel für Deutschland gab es 2016 mit Bronze, Gold gab es zuletzt 1962 in Belgrad für die Bundesrepublik.
Quelle: ntv.de, chf/sid