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Erste Medaillen bei Multi-EM Freistil-Schwimmer Mühlleitner holt Bronze

Mühlleitner auf dem Weg zum Bronze.

Mühlleitner auf dem Weg zum Bronze.

(Foto: imago/Insidefoto)

Die deutschen Schwimmer haben Grund zu feiern. Der junge Henning Mühlleitner holt überraschend Bronze in Glasgow und damit die erste Medaille für das DSV-Team. Der Bahnradvierer ist bei der Multi-EM in der schottischen Stadt ebenfalls erfolgreich.

Henning Mühlleitner kraulte im EM-Becken zur ersten Medaille, der Frauen-Vierer und die Teamsprinter legten im Velodrom nach: Am ersten Finaltag der European Championships haben die deutschen Schwimmer und Radsportler in Glasgow mit viermal Bronze einen glänzenden Start hingelegt. Die Ruderer enttäuschten dagegen.

Das erste deutsche Edelmetall bei der Premiere der Multi-EM holte etwas überraschend der 21-jährige Mühlleitner mit seinem dritten Platz auf Paul Biedermanns Weltrekordstrecke 400 m Freistil. "Die Medaille ist das Sahnehäubchen", sagte der Neckarsulmer, der nach starkem Schlussspurt und 3:47,18 Minuten anschlug: "Ich bin auf den ersten 300 Metern mein eigenes Rennen geschwommen und habe mich erst auf den letzten 100 auf die anderen konzentriert. Ich bin glücklich, dass das aufgegangen ist."

Emma Hinze und Miriam Welte jubeln.

Emma Hinze und Miriam Welte jubeln.

(Foto: AP)

Gut anderthalb Stunden später triumphierte der Bahnradvierer in deutscher Rekordzeit von 4:23,105 Minuten im kleinen Finale der Mannschaftsverfolgung gegen Polen. Ohne die im Training schwer verunglückte Olympiasiegerin Kristina Vogel holte sich Miriam Welte im Teamsprint ebenfalls Bronze - mit der ehemaligen Juniorenweltmeisterin Emma Hinze an ihrer Seite. "Emma hat sich eingefuchst, stark gekämpft und die Medaille verdient. Schließlich trainieren wir erst seit zweieinhalb Wochen zusammen", sagte Welte, die mit ihrer neuen Partnerin in 32,981 Sekunden gegen die Niederlande siegte. Auch Stefan Bötticher, Joachim Eilers und Timo Bichler sprinteten in 43,805 Sekunden gegen Polen auf den dritten Rang.

Vogel von Intensivstation verlegt

Der erste Auftritt ohne ihre langjährige Partnerin Vogel war für Welte besonders emotional: "Es war immer unser gemeinsamer Traum, Europameister zu werden. Dass es diesmal wieder nicht klappt, ist unter den bekannten Umständen extrem traurig," sagte die Pfälzerin. Die 27-Jährige Vogel hatte am 26. Juni in Cottbus bei einem Trainingssturz eine schwere Wirbelsäulenverletzung erlitten. Sie wird seither im Unfallklinikum behandelt und konnte die Intensivstation mittlerweile verlassen. Über möglicherweise bleibende Folgen der Verletzung ist bislang nichts bekannt.

Mühlleitner war bei den Schwimmern, die nach dem Olympia-Debakel 2016 in Rio und der schwachen WM im Vorjahr in Budapest den Weg aus der Krise suchen, nicht der einzige Lichtblick. Rekordhalterin Sarah Köhler unterstrich als Vorlaufvierte mit angezogener Handbremse über 800 m Freistil die Ambitionen auf ihre erste von vier möglichen Medaillen. Insgesamt war der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) am ersten Wettkampftag im Tollcross International Swimming Center in drei Finals vertreten.

Die beiden Freistilstaffeln über 4x100 m, die schon mit dem Erreichen der Endläufe die Zielstellung erfüllt hatten, landeten auf Platz sieben (Männer) und acht (Frauen). "Das war ein toller Auftakt", sagte Bundestrainer Henning Lambertz, der bei seinen Athleten gar einen Mentalitätswechsel festgestellt hat: "Sie gehen jetzt nicht mehr mit der Angst in die Rennen rein, zu verlieren, sondern mit dem Wunsch zu gewinnen. Das finde ich sehr schön."

Ruderer weniger erfolgreich

Wenig Grund zur Freude hatten die Ruderer an ihrem zweiten Wettkampftag. Nach dem Deutschland-Achter und dem Vierer ohne Steuerfrau schaffte am Freitag lediglich Marie-Louise Dräger im Leichtgewichts-Einer den Einzug ins EM-Finale. Die Luzern-Siegerin aus Schwerin zog als Zweite im Hoffnungslauf in den Kampf um die Medaillen ein. Alle anderen Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) scheiterten vorzeitig.

"Die Ergebnisse heute sind natürlich sehr enttäuschend", sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Am Samstag können noch der Doppelzweier und der Leichtgewichts-Einer der Männer den Endlauf erreichen. Die größten Titelhoffnungen ruhen bei der EM auf dem Deutschland-Achter, der mit einem Vorlaufsieg bereits am Donnerstag das Finalticket für Sonntag (13.45 Uhr) gelöst hatte und zum sechsten Mal in Folge triumphieren kann.

Quelle: ntv.de, vpe/sid

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