Niemand kann Norwegen schlagen Freitag pulverisiert eigenen Flug-Rekord
24.03.2018, 12:19 Uhr
Willkommen im Klub der 240er: Richard Freitag stellte im ersten Durchgang mit 243 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf.
(Foto: AP)
"Best of the Rest" - mehr ist im Skifliegen derzeit nicht möglich. Das deutsche Quartett gewinnt beim Teamevent in Planica den Kampf um die Nummer eins hinter den alles überragenden Norwegern - ein versöhnliches Ende einer verpatzten Team-Saison.
Ein ganz starker Richard Freitag hat die deutschen Skispringer beim letzten Mannschafts-Wettbewerb des Weltcup-Winters auf das Podest geführt. Beim Skifliegen in Planica mussten sich die DSV-Adler als Zweite nur den erneut überragenden Norwegern geschlagen geben. Bei den beiden vorigen Teamfliegen bei der WM in Oberstdorf und in der Vorwoche in Vikersund hatte es für Deutschland nur zu Platz vier gereicht.
Die Norweger, die seit mehr als drei Jahren im Mannschaftsfliegen ungeschlagen sind, setzten sich mit 1620,2 Punkten ungefährdet vor dem DSV-Team (1482,9) durch, das letztlich umgerechnet 114 Meter Rückstand hatte. Dritter wurde Gastgeber Slowenien (1475,5) vor Polen (1470,5). "Das ist fantastisch, wir sind the Best of the Rest", sagte Bundestrainer Werner Schuster im ZDF: "Die Norweger waren nicht zu schlagen, die sind zu breit aufgestellt. Aber Platz zwei dank der überragenden Flüge von Richard und Markus Eisenbichler tut uns sehr gut. Insgesamt bin ich mit der Teamsaison aber nicht ganz zufrieden"
Freitag, der im Einzel am Tag zuvor als Sechster seinen zweiten Platz im Gesamtweltcup perfekt gemacht hatte, steigerte im ersten Durchgang seine persönliche Bestleistung um sechseinhalb Meter auf 243,0 Meter und legte im zweiten 234,0 Meter nach. Weiter als Freitag flogen nur Polens Topstar Kamil Stoch (248,5+244,5) sowie Weltmeister Daniel Andre Tande (Norwegen/243,5).
Andreas Wellinger, dem Schuster trotz Formschwäche das Vertrauen geschenkt hatte, zeigte mit 212,5 und 219,5 Meter seine besten Flüge in Planica. "Heute ging es aufwärts, in kleinen Schritten. Es geht in die richtige Richtung", sagte Wellinger, der am Freitag im ersten Einzelfliegen nach verpatzter Qualifikation zusehen musste. Der deutsche Rekordhalter Eisenbichler, der im verunglückten Probesprung knapp einen Sturz vermieden hatte, kam auf starke 235,0 und 234,0 Meter. "Es war noch ein wenig mehr drin, aber ich wollte nicht alles riskieren wie in der Probe." Stephan Leyhe sprang mit zweimal 214,5 m solide.
Quelle: ntv.de, tno/sid