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"Ein richtiger Champion, der Bursche" Frenzel gewinnt Gesamt-Weltcup

Eric Frenzel gewinnt als dritter deutscher Kombinierer den Gesamtweltcup. Der Weltmeister feiert beim Rennen am Holmenkollen in Oslo seinen sechsten Saisonsieg und krönt sich damit vorzeitig. Bundestrainer Weinbuch schwärmt, Norwegens König gratuliert.

König der Schanzen und Loipen: Keiner kombinierte in diesem Winter besser als Eric Frenzel.

König der Schanzen und Loipen: Keiner kombinierte in diesem Winter besser als Eric Frenzel.

(Foto: dpa)

Selbst Norwegens König Harald V. konnte seine Begeisterung nicht verbergen und klopfte dem freudestrahlenden Eric Frenzel anerkennend auf die Schulter: Der Kombinations-Weltmeister hat seinen Erfolgszug auch beim Weltcup-Finale in Oslo fortgesetzt und mit seinem sechsten Saisonsieg vorzeitig als dritter Deutscher den Gesamtweltcup gewonnen. "So die Kristallkugel zu holen, ist der Wahnsinn. Das war ein toller Tag, ich bin einfach glücklich", sagte der 24-Jährige nach seinem doppelten Triumph am legendären Holmenkollen.

Beim Zieldurchlauf hatte sich Frenzel zuvor mit beiden Fäusten auf die Brust geschlagen und damit gezeigt: Seht her! Ich bin die Nummer eins! Und niemand wollte ihm da widersprechen. "Was Eric da heute wieder gemacht hat, ist absolut fantastisch. Er ist ein richtiger Champion, der Bursche", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der 1986 als erste deutscher Kombinierer den Gesamtweltcup gewonnen hatte. Ronny Ackermann, mittlerweile Sprungtrainer von Frenzel und Co., war gleich dreimal (2002, 2003, 2008) bester Kombinierer einer Saison.

Für den jungen Familienvater - Freundin Laura und Söhnchen Philipp fieberten wie beim Gold-Coup bei der WM in Val di Fiemme zwei Wochen zuvor an der Strecke mit - war es der Höhepunkt einer nahezu unglaublichen Saison. Nach durchwachsenem Auftakt startete Frenzel nach dem Jahreswechsel im Weltcup voll durch, gewann sechs von neun Rennen und entriss Olympiasieger Jason Lamy-Chappuis frühzeitig gelbe Leader-Trikot. "Ich freue mich für Eric, er hat es verdient", sagte der Franzose, in Val di Fiemme mit drei Titeln bester Kombinierer.

Dass es am Freitag mit dem großen Wurf klappen würde, stand praktisch außer Frage: Platz 17 hätte Frenzel in Oslo bereits gereicht, Lamy-Chappuis hätte beide Rennen gewinnen müssen. Aber Frenzel wäre nicht Frenzel, nicht zweifacher Weltmeister, nicht sechsmaliger Saisonsieger, würde er sich mit dem schnöden Mindestmaß an Aufwand zufrieden geben.

Schon im Springen von der Großschanze blies er am Mittag zum Angriff und lag mit 127,5 Metern auf Platz zwei. In der Loipe ließ Frenzel dann nichts anbrennen, schloss schnell zum Japaner Yoshito Watabe auf und siegte schließlich im Zielsprint.

Am Samstag könnte nun für den neuen Gesamtweltcupsieger mit dem letzten Wettbewerb das große Schaulaufen anstehen. Doch Frenzel wäre eben nicht Frenzel, wenn er nicht da noch einmal richtig angreifen würde.

Quelle: ntv.de, sid

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