Sport

Abschied von Fußball-Idol Fritz Walter beigesetzt

DFB-Ehrenspielführer Fritz Walter ist auf dem Waldfriedhof in Kaiserslautern im engsten Kreis seiner Familie und Freunde beigesetzt worden.

Der im Alter von 81 Jahren gestorbene ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft wurde im Familiengrab beerdigt, in dem seine 2001 gestorbene Ehefrau Italia begraben ist.

Rund 100 Menschen nahmen an der Zeremonie teil. Unter den Kränzen, die das Grab schmückten, waren auch Kränze von Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Am Vortag hatten rund 8000 Menschen bei einer bewegenden Trauerfeier Abschied von dem Fußball-Idol genommen. Unter den prominenten Vertretern aus Politik und Sport würdigte Bundesinnenminister Otto Schily Walter als "vorbildlichen und außergewöhnlichen Sportler, der schon zu Lebzeiten zum Mythos wurde", er habe den Sport und die Gesellschaft insgesamt geprägt, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck.

Abschied von Fritz Walter nahmen auch seine Weltmeister-Kameraden, Bruder Ottmar Walter, Hans Schäfer, Horst Eckel.

DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, der aus Korea von der Weltmeisterschaft angereist war, würdigte die "unerschütterliche bescheidene Art": "Es war das Besondere an Fritz Walter, dass er nie etwas Besonderes sein wollte." Mit dem Sieg bei der Fußball-WM habe er dazu beigetragen, "einer ganzen Nation ein Stück Selbstachtung zurückzugeben."

„Das Wunder von Bern“

Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball- Nationalmannschaft war am Montag im Alter von 81 Jahren in seinem Heimatort Alsenborn nach langer Krankheit "friedlich eingeschlafen". Der Pfälzer führte 1954 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im WM-Endspiel von Bern zum 3:2 über Ungarn und damit zum ersten von drei Weltmeisterschafts-Titeln des Deutschen Fußball-Bundes.

Fritz Walter galt als einer der besten Fußballspieler seiner Zeit. Bereits sein erster Auftritt in der Nationalmannschaft machte den damals erst 19-Jährigen mit einem Schlag berühmt. Beim 9:3-Sieg gegen Rumänien im Jahr 1940 erzielte er auf Anhieb drei Tore.

Sein Stern sollte jedoch erst nach dem Krieg aufgehen. Der Höhepunkt: Der Weltmeister-Titel von 1954 nach dem legendären Triumph der deutschen Elf bei der WM in der Schweiz. Der Finalsieg im Wankdorf-Station von Bern machte das DFB-Team, allen voran Kapitän Fritz Walter, mit einem Schlag legendär.

Bescheidener Star

Bis zum Ende seiner Karriere im Jahr 1958 trug er sich in 61 Länderspielen 33 Mal in die DFB-Torschützenliste ein. Ein Jahr später nahm er auch Abschied vom 1. FC Kaiserslautern. Für seinen Stammverein hatte der Ausnahmespieler in 379 Meisterschaftsspielen 306 Tore erzielt. Zwei Meistertitel waren der Lohn.

Materielle Reichtümer konnte Walter in seiner aktiven Zeit hingegen nicht ansammeln. Er neidete aber niemandem das "Große Geld". Die Erinnerungen an seine Karriere waren Fritz Walter Verdienst genug: "Wir hatten sicherlich eine schönere Zeit mit unserer unvergleichlichen Kameradschaft."

Quelle: ntv.de

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