Handball-Coup in eigener Halle Füchse Berlin gewinnen den EHF-Cup
17.05.2015, 19:20 Uhr
(Foto: imago/Contrast)
Im zweiten Anlauf tragen sich die Füchse Berlin erstmals in die Siegerliste eines internationalen Handball-Wettbewerbs ein. Im Endspiel um den EHF-Cup nutzt der Hauptstadtklub gegen den HSV Hamburg den Heimvorteil zu seinem bisher größten Triumph.
Die Füchse Berlin haben sich im letzten Endspiel unter ihrem scheidenden Trainer Dagur Sigurdsson den großen Traum vom ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte erfüllt. Der Hauptstadtklub setzte sich im hitzigen Final-Thriller um den EHF-Cup mit 30:27 (16:13) gegen den Bundesligakonkurrenten HSV Hamburg durch und feierte unter dem ausgelassenen Jubel der 8206 Fans in der heimischen Max-Schmeling-Halle den historischen Erfolg.
Während die Hamburger um Trainer Jens Häusler zwei Jahre nach dem sensationellen Triumph in der Champions League einen weiteren Coup im zweitwichtigsten europäischen Vereinswettbewerb verpassten, fiel den Berlinern mit dem Schlusspfiff eine riesige Last von den Schultern. Im vergangenen Jahr war der deutsche Pokalsieger von 2014 an gleicher Stelle noch im Halbfinale gescheitert - nun folgte der lange ersehnte Erfolg.
"Einfach nur geil"
"Es ist sehr, sehr schön für unseren Verein, das hier zu Hause zu erleben. Die Nerven haben gehalten", sagte Sigurdsson bei Sky. Der 42-Jährige stand zum letzten Mal in einem großen Endspiel für die Hauptstädter an der Seitenlinie. Der Isländer verlässt den Klub nach sechs Jahren am Saisonende und konzentriert sich künftig ausschließlich auf seinen Job als Bundestrainer.
Nationalspieler Paul Drux, der das Tor zum Endstand erzielte, fand es "überragend, einfach nur geil". Torwart Silvio Heinevetter empfand "eine Riesenerlösung. Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesetzt, diesen Pokal zu holen. Der Druck war groß." Die besten Schützen für die Berliner in der Max-Schmeling-Halle waren Konstantin Igropulo und Petar Nenadic mit jeweils sechs Toren. Für die Hamburger war Kentin Mahé mit zehn Treffern am erfolgreichsten.
Mit einer Ausnahme im Vorjahr haben seit 2004 ausschließlich deutsche Mannschaften den EHF-Cup errungen. Das erste deutsche Finale seit vier Jahren hatten Hamburg und Berlin am Samstag in der Max-Schmeling-Halle mit souveränen Siegen in der Vorschlussrunde perfekt gemacht. Der HSV bezwang den späteren Dritten Skjern Handbold aus Dänemark (27:23), die Füchse setzten sich gegen Gorenje Velenje aus Slowenien (27:24) durch.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa