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Heim-EM macht Handballer heiß Für Weihnachtsmuffel Gislason startet die Medaillenjagd

Der Trainer schwört seine Spieler ein. Am 10. Januar geht es gleich mit einem Weltrekord los.

Der Trainer schwört seine Spieler ein. Am 10. Januar geht es gleich mit einem Weltrekord los.

(Foto: IMAGO/camera4+)

Das Eröffnungsspiel der Handball-EM wird ein Weltrekord, das steht bereits fest. Bis zu diesem hat das deutsche Nationalteam nur noch wenig Zeit, um sich kennenzulernen und einzuspielen. Für Bundestrainer Alfred Gislason ist das aber die schönere Aufgabe als den Weihnachtsmann zu spielen.

Über das abrupte Ende der Feierlichkeiten ist Alfred Gislason gar nicht so unglücklich. "Obwohl meine Tochter dieses Jahr versucht hat, mich zu treiben, für meine Enkel wie ein Weihnachtsmann durch die Gegend zu laufen, ist Weihnachten nicht so richtig mein Ding", erzählt der Bundestrainer. Dass unmittelbar nach den Feiertagen die Arbeit ruft, ist Gislason also gleich doppelt recht.

Am heutigen Mittwoch hat das monatelange Warten nämlich ein Ende: Mit dem Drei-Tages-Lehrgang in Frankfurt startet Gislason mit den deutschen Handballern exakt 15 Tage vor dem Auftaktspiel in die heiße Phase der Vorbereitung und schwört sich auf die Heim-EM ein. "Ich sehe den ersten Lehrgang als Vorglühen auf den 1. Januar. Nicht im Sinne von Party-Vorglühen, eher wie ein guter Dieselmotor. Der musste früher auch erstmal Warmlaufen. Das kenne ich noch von meinem Trecker zu Hause", sagt Gislason und lacht.

Die Stimmung bei Gislason und seinen 19 Auserwählten ist vor dem bevorstehenden Saisonhöhepunkt (10. bis 28. Januar) prächtig, langsam hochfahren für die Medaillen-Jagd lautet das Motto für die drei Tage bis Freitag. Dabei wird es für die von einigen Absagen gebeutelte DHB-Auswahl mit ihren fünf Turnier-Debütanten auch um Teambuilding gehen. "Ein guter Mannschaftsgeist kann extrem viel wettmachen", so Gislason.

Zwei Härtetests stehen noch an

Dies hat auch die EM 2016 gezeigt, als Deutschland unter Trainer Dagur Sigurdsson mit einer unerfahrenen Mannschaft sensationell den bis dato letzten Titel gewann. Vergleiche mit den damaligen Goldjungs, von denen vier auch im Januar dabei sind, nerven Gislason "überhaupt nicht. Im Mannschaftssport ist sehr viel möglich, das können wir da rausziehen. Viel mehr aber auch nicht."

Gislason will mit seinem Team in den kommenden fünf Wochen eine eigene Geschichte schreiben. Vollmundige Kampfansagen vermeidet der erfahrene Meistertrainer aber bewusst. "Wir schauen von Spiel zu Spiel", sagt er und ist zugleich voller Vorfreude. Ein Turnier in Deutschland habe er schon einmal als Nationaltrainer Islands erlebt, nun sei es aber "ein bisschen etwas anderes", denn: "Deutschland ist meine zweite Heimat."

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Zunächst gilt die volle Konzentration ohnehin der Vorbereitung. Man werde in den nächsten Tagen "viel darüber reden, was wir wollen und wie wir das machen wollen", führte Gislason aus: "Die Jungs sollen sich untereinander besser kennenlernen. Gerade die, die bislang weniger dabei waren, müssen sich schnell reinfinden."

Der finale EM-Countdown startet dann am Neujahrstag in Brunsbüttel. Höhepunkt der Vorbereitung sind zwei Härtetests gegen Portugal am 4. und 6. Januar in Flensburg und Kiel. Die EM beginnt für das deutsche Team mit dem Weltrekordspiel vor über 50.000 Zuschauern in der Düsseldorfer Fußball-Arena gegen die Schweiz. Weitere Vorrundengegner sind Nordmazedonien und Frankreich. Bis dahin ist aber erstmal "Vorglühen" angesagt.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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