Debakel für 1860 Fürth auf Aufstiegsplatz
03.02.2008, 16:08 UhrNur ein Sieg, vier Remis und ein regelrechtes Debakel: Bei den Aufstiegskandidaten der 2. Fußball-Bundesliga war zum Rückrundenauftakt noch reichlich Sand im Getriebe. Nachdem sich Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach bereits am Freitag mit einem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern begnügen musste und auch der 1. FC Köln nicht über ein 1:1 gegen den FC St. Pauli hinausgekommen war, feierte am Sonntag nur die SpVgg Greuther Fürth einen erfolgreichen Start in die zweite Halbserie.
Die Franken gewannen gegen Erzgebirge Aue mit 2:0 (2:0), verdarben Aues neuem Trainer Roland Seitz das Pflichtspiel-Debüt und schoben sich auf den dritten Tabellenplatz vor. Der SC Freiburg kam im Kampf um die zukünftige Erstklassigkeit durch ein 1:1 (1:1) gegen den VfL Osnabrück ebenso wenigstens zu einem Punktgewinn wie der zweitplatzierte FSV Mainz 05, der bei der TuS Koblenz ein 1:1 (1:1) erreichte.
Derby-Debakel für 1860
1860 München erlebte fünf Tage nach dem Viertelfinaleinzug im DFB-Pokal hingegen einen rabenschwarzen Tag und konnte seine Ambitionen auf die baldige Bundesliga-Rückkehr nicht unterstreichen. Im Derby gegen den FC Augsburg verloren die "Löwen" vor 60.000 Zuschauern in der heimischen Arena mit 0:3 (0:1). Matchwinner für den FCA war der in der Winterpause von Eintracht Frankfurt verpflichtete Michael Thurk, der gleich doppelt traf (43. und 61.).
Auch Gladbach und Köln mussten schmerzlich feststellen, dass der angestrebte Aufstieg ins Oberhaus alles andere als ein Selbstläufer wird. "Der Punkt für Kaiserslautern war absolut verdient. Es fühlt sich für uns wie eine große Niederlage und eine große Enttäuschung an. Mit so viel Passivität kann man kein Spiel gewinnen", meinte Borussia-Coach Jos Luhukay.
Der Lauterer Björn Runström riss den souveränen Tabellenführer vor 37.202 Zuschauern mit seinem Treffer in der 90. Minute aus allen Träumen, nachdem Sascha Rösler die Gastgeber nach nur 49 Sekunden in Führung geschossen hatte. Dabei mussten die Gäste die Endphase der Begegnung nach den Roten Karten gegen Mathieu Beda (63. ) und Josh Simpson (70.) jeweils wegen groben Foulspiels mit nur neun Akteuren bestreiten.
Auch Köln hatte nach guten Leistungen zum Ende der Rückrunde beim Neustart große Probleme in allen Mannschaftsteilen. Thomas Meggle (45.) brachte St. Pauli vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner WM-Arena verdient in Führung. Den Ausgleich erzielte der eingewechselte Adil Chihi in der 84. Minute aus stark abseitsverdächtiger Position. Damit wartet der FC seit mittlerweile acht Jahren auf einen Sieg während der närrischen Tage.
"Da muss sich die Einstellung ändern", sagte Daum auch mit Blick auf das Westderby Montag in einer Woche bei Alemannia Aachen. Nach seinen nächsten Sätzen konnte der Kölner Coach allerdings schon wieder schmunzeln: "Wir müssen vom Kampf zum Spiel kommen. Mit Schönspielerei ist kein Blumentopf zu gewinnen. Wobei: Wir haben ja diesmal noch nicht einmal schön gespielt."
Im Tabellenkeller verschaffte sich derweil Kickers Offenbach ein wenig Luft. Nach elf Spielen in Folge ohne Sieg gewannen die Hessen am 45. Geburtstag von Trainer Jörn Andersen mit 2:1 (2:1) beim Schlusslicht SC Paderborn, das nun schon neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat und wohl langsam bereits für die Drittklassigkeit planen kann.
Abgeschlossen wird der 18. Spieltag am Montag mit der Partie zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und Alemannia Aachen. Sowohl Jenas Henning Bürger als auch Aachens Jürgen Seeberger geben dabei ihren Zweitliga-Einstand auf der Trainerbank.
Quelle: ntv.de, von Tom Vaagt