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Wie einst Muhammad Ali Fury feiert Comeback für ungewöhnliches Duell

Tyson Fury brüllt gerne - nur geboxt hat er schon länger nicht mehr.

Tyson Fury brüllt gerne - nur geboxt hat er schon länger nicht mehr.

(Foto: IMAGO/Shutterstock)

Tyson Fury kämpft mal wieder. Doch dieses Mal geht es nicht um einen WM-Gürtel. Und sein Gegner ist kein Boxer. Für einen besonderen Showkampf gegen Mixed-Martial-Arts-Star Francis Ngannou kehrt der zurückgetretene Rentner ins Seilgeviert zurück - wohl auch, weil es viel Geld zu verdienen gibt.

Fast ein halbes Jahrhundert nach dem schillernden Duell von US-Boxikone Muhammad Ali mit der japanischen Wrestling-Größe Antonio Inoki steigt ein amtierender Profi-Boxweltmeister wieder gegen einen Champion aus einem anderen Kampfgenre in den Ring. Der bald 35 Jahre alte WBC-Schwergewichtsweltmeister Tyson Fury kehrt fast zwei Jahre nach der bislang letzten Verteidigung seines Titels für eine mutmaßlich millionenschwere Börse an Petro-Dollar in Saudi-Arabien gegen den franko-kamerunischen Mixed-Martial-Arts-Star Francis Ngannou ins Seilgeviert zurück.

Das Schaukampf-Spektakel soll am 28. Oktober nach Angaben von Furys Management ausschließlich nach den Regeln des Profiboxsports stattfinden. Andere Elemente des Vollkontaktsports MMA wie etwa Tritte, Ringeinlagen oder Bodenkämpfe sind ausgeschlossen.

Ngannou steigt rasend schnell in Weltelite auf

Fury hatte zuletzt Anfang Dezember 2022 einen Profi-Kampf bestritten. In dem WM-Fight gegen seinen Landsmann Dereck Chisora verteidigte der "Gipsy King" in London durch einen Technischen K.o. in der zehnten Runde zum dritten Mal nacheinander seinen WM-Gürtel. Zuletzt waren im vergangenen März Verhandlungen über einen Kampf zwischen Fury und dem Ukrainer Alexander Usyk um die Vereinigung aller vier großen WM-Gürtel gescheitert.

Ngannou schaffte nach seinem MMA-Einstieg innerhalb von nur drei Jahren den Aufstieg in die Weltelite. Auf dem Weg zur Krönung als Ultimate-Fighting-Champion im Schwergewicht erarbeitete sich der 36-Jährige einen Ruf als gefürchteter K.o.-Schläger.

Bizarr-alberne Taktik

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Vor 47 Jahren war Ali als damaliger Weltmeister aller Klassen in Tokio zu einer vergleichbaren Show gegen Japans einheimischen Wrestling-Star Inoki angetreten. Das ungleiche Duell im Juni 1976 in Tokio zwischen den seinerzeit populärsten Protagonisten ihrer Branchen blieb vor allem in Erinnerung, weil Inoki mit einer bizarr-albernen Taktik praktisch über die gesamte Kampfdauer auf dem Boden krabbelnd nach Alis Schienbeinen trat und "der Größte" in allen 15 Runden insgesamt nur zu sechs Faustschlägen kam. Für die peinliche Farce kassierte alleine Ali sechs Millionen Dollar Preisgeld.

Saudi-Arabien lässt durch die Ausrichtung des Kampfes zwischen Fury und Ngannou nunmehr auch verstärkt Ambitionen im Kampfsport erkennen. Das wegen Menschenrechtsverletzungen viel kritisierte Königreich bemüht sich bereits seit einiger Zeit durch Sportswashing-Kampagnen im Fußball oder Golf um ein besseres Ansehen.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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