Fußball-WM 2010

"Jogi hat auch ohne mich Erfolg" Bierhoffs Zukunft bleibt offen

Oliver Bierhoff macht sich Gedanken über seine berufliche Zukunft. Nun sagt der Teammanager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erstmals, dass er sie nicht mehr mit der von Bundestrainer Joachim Löw verknüpfen will. "Er soll in seinem Kopf frei in seiner Entscheidung von mir sein."

Auch in Zukunft im Kreis der Nationalmannschaft? Oliver Bierhoff.

Auch in Zukunft im Kreis der Nationalmannschaft? Oliver Bierhoff.

(Foto: dpa)

Teammanager Oliver Bierhoff will seine berufliche Zukunft nicht mehr mit der von Joachim Löw verknüpfen. Nach dem bisher erfolgreichen und umjubelten Auftreten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM sieht Bierhoff in Bundestrainer Löw für die Zeit nach Südafrika die erste Option als Chefcoach. Auch sein Ausscheiden beim DFB wäre dafür kein Hinderungsgrund, verdeutlichte Bierhoff.

"In den kritischen Stunden habe ich Jogi an meiner Seite gespürt. Seine Loyalität habe ich immer gespürt. Aber er soll in seinem Kopf frei in seiner Entscheidung von mir sein. Jogi wird auch ohne mich Erfolg haben", erklärte Bierhoff im Fachmagazin "Kicker".

"Das muss nicht an meiner Person hängen"

Anfang des Jahres hatte Bierhoff noch für die komplette sportliche Leitung des Nationalteams mit dem Deutschen Fußball-Bund über eine Vertragsverlängerung verhandelt. Die Gespräche waren nach Indiskretionen und gegenseitigen Vorwürfen geplatzt. Danach hatte Löw immer wieder Manager Bierhoff als wichtigen Teil des Gesamtkonzepts und unverzichtbar für eine Weiterbeschäftigung bezeichnet. "Auf jeden Fall bin ich der Überzeugung, dass es den Posten des Nationalmannschafts-Managers weiter geben sollte. Aber das muss nicht an meiner Person hängen", sagte Bierhoff jetzt.

Zwar sei das zwischenzeitlich zerstörte Vertrauensverhältnis zwischen Löw und Bierhoff auf der einen sowie der Verbandsspitze mit Präsident Theo Zwanziger auf der anderen Seite inzwischen wieder hergestellt, beteuerten öffentlich die Beteiligten. Aber mit der Zeit nach der WM "beschäftige ich mich derzeit nicht", erklärte Löw trotz der intensiven Bemühungen von Zwanziger um ihn.

"Total auf die WM fokussiert"

"Jogi Löw, Andi Köpke, Hansi Flick und ich haben vereinbart, dass es von uns keine schnelle Reaktion gibt und wir uns nach der WM zusammensetzen, uns unsere Gedanken machen und die andere Seite anhören. Dann hängt viel davon ab, wie die Chemie, die Stimmung ist. Wirklich, ganz ehrlich: Wir haben in diesen Wochen intern kein einziges Mal darüber gesprochen", versicherte Bierhoff.

Der 42-Jährige selbst weiß noch nicht, ob er überhaupt noch Motivation für die Fortsetzung seines Jobs hat. Sein Verhältnis zur DFB-Spitze gilt als angespannt. Einige Funktionäre werfen dem ehemaligen DFB-Kapitän eine zu große Verselbstständigung der Nationalmannschaft vor. "Darüber muss ich mir nach der WM Gedanken machen: Was kann man noch bewegen? Wo sieht man künftig Ziele und interessante Aufgaben? Was ist für die Zusammenarbeit wichtig? Zur Zeit habe ich keine Meinung, wirklich nicht, weil ich total fokussiert auf die WM bin", sagte Bierhoff.

Quelle: ntv.de, dpa

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