Fußball-WM 2010

Nordkorea will mauern Elfenbeinküste hofft auf Wunder

Didier Drogba ist der große Hoffnungsträger der Elfenbeinküste.

Didier Drogba ist der große Hoffnungsträger der Elfenbeinküste.

Die Elfenbeinküste muss schon haushoch gewinnen, um noch ins Achtelfinale zu kommen. Nordkorea ist zwar schon raus, aber will sich mit drei Punkten verabschieden.

Die Fußball-Nationalmannschaft der Elfenbeinküste hofft vor dem letzten Gruppenspiel gegen Nordkorea auf ihr zweites WM-Wunder nach der schnellen Genesung von Didier Drogba. "Eine theoretische Chance haben wir noch. Wenn wir viele Tore schießen, könnten wir dieses Wunder schaffen. Aber Gott allein weiß, was passiert", sagte Verteidiger Artur Boka vom VfB Stuttgart vor der Partie in Nelspruit.

Um doch noch das Achtelfinale zu erreichen, brauchen die Ivorer aber nicht nur einen klaren Sieg gegen die bereits ausgeschiedenen Nordkoreaner und eine Niederlage Portugals gegen Brasilien. Beide Resultate müssen dazu noch so klar ausfallen, dass sie ihren Neun-Tore-Rückstand auf die Portugiesen aufholen. Die besiegten Nordkorea zuletzt 7:0, während Drogba und Co. mit 1:3 gegen Brasilien verloren.

Die Ivorer wollen es Portugal nachmachen

"Wir müssen es Portugal nachmachen", meinte Souleymane Bamba. Auch Gervinho sieht "keinen Grund, zu resignieren. Wir müssen unseren Teil erfüllen, denn ich glaube nicht, dass die Portugiesen und Brasilianer sich zurückhalten. Sie spielen für die Ehre ihres Landes."

Ohne Sieg wollen die Nordkoreaner nicht nach Hause fahren (im Bild: Jong Tae Se).

Ohne Sieg wollen die Nordkoreaner nicht nach Hause fahren (im Bild: Jong Tae Se).

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ivorer klingen allerdings so, als würden sie ihre Aussagen selbst kaum glauben. Denn die Stimmung rund um das Team ist nach dem 1:3 gegen Brasilien gekippt. Zunächst stichelte Superstar Drogba, dessen schnelles Comeback nach seinem Ellbogenbruch eine Euphorie ausgelöst hatte, gegen seine Mitspieler. "Wir hätten ehrgeiziger sein können", sagte er. Nach einem Bericht des Internetportals "sport-ivoire.ci" soll der Kapitän die laufende WM abgehakt haben und bereits an die nächste 2014 denken. Dann wäre er 36 Jahre alt.

Erikssons Taktik ist "unbegreiflich"

Dazu wurde Trainer Sven-Göran Eriksson für genau die Dinge kritisiert, die man ihm nach dem 0:0 gegen Portugal noch hoch angerechnet hatte: dass er das Team taktisch ausbalanciert und in der Rückwärtsbewegung verbessert hat. Das würde nicht zum afrikanischen Stil passen, hieß es in einigen Medien, Ex-Nationalspieler Laurent Pokou nannte Erikssons Taktik "unbegreiflich". Die Chance auf das Erreichen der K.o.-Runde liege bei "null Prozent", sagte er.

Nordkorea will sich nach der 0:7-Pleite gegen Portugal wenigstens ordentlich von der WM-Bühne verabschieden. "Wir wollen unseren Stolz und unsere Ehre verteidigen", sagte Trainer Kim Jong Hun auf der Pressekonferenz im Mbombela-Stadion. "Auch wenn wir im letzten Spiel keine Chance mehr auf das Achtelfinale haben, werden wir uns gewissenhaft darauf vorbereiten."

Nordkorea will drei Punkte holen

Gegen die Ivorer soll nun wieder gemauert werden. In Südkorea wurde spekuliert, dass sich Machthaber Kim Jong Il persönlich in Taktikfragen eingeschaltet haben könnte, denn der offensive Auftritt gegen Portugal war eher untypisch für Kim Jong Hun. Auch über mögliche Strafen für die Versager wurde spekuliert - der Gefahr einer Gegendarstellung aus dem Geheimniskrämerland unterläuft ja niemand. "Noch haben wir die Chance, unsere ersten drei Punkte zu holen, und genau das werden wir versuchen", sagte Stürmer Jong Tae Se.

Quelle: ntv.de, Sebastian Stiekel und Christian Kunz, dpa

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