Fußball-WM 2010

Stürmisch ins WM-Aus Elfenbeinküste sagt tschüss

Die Ivorer halten bei der Fußball-Weltmeisterschaf in Südafrika ihr Wort und veranstalten im letzten Gruppenspiel gegen Nordkorea einen Sturmlauf. Am Ende gewinnen sie mit 3:0 - und verpassen das Achtelfinale.

Am Ende hat es nicht gereicht: Didier Drogba.

Am Ende hat es nicht gereicht: Didier Drogba.

(Foto: AP)

Das Wunder verpasst, aber die Ehre gerettet: Didier Drogba und Co. haben sich gegen hoffnungslos unterlegene Nordkoreaner würdevoll von der WM-Bühne verabschiedet. Das bittere Vorrunden-Aus konnte das Starensemble von der Elfenbeinküste aber trotz des hochverdienten 3:0 (2:0) in Nelspruit nicht mehr abwenden.

Wie schon 2006 mussten die vor Turnierbeginn als Geheimfavoriten gehandelten Ivorer frühzeitig die Heimreise antreten, die Tore durch Yaya Touré (14. Minute), Romaric (20.) und Salomon Kalou (82.) waren da nur ein geringer Trost. Die Nobodys aus Nordkorea blieben bei ihrer zweiten WM-Teilnahme nach 1966 ohne Punktgewinn.

Der Blick ging nach Durban

Bei den afrikanischen Fans unter den 34.763 Zuschauern ging ein Blick stets nach Durban - beim Parallelspiel der Gruppe G musste Portugal gegen Brasilien verlieren, um den Elefante“ noch die Chance auf das Achtelfinale zu ermöglichen. Insgesamt neun Treffer galt es für die Elfenbeinküste auf den WM-Vierten von 2006 aufzuholen.

Bereits nach 51 Sekunden hätte das Team von Trainer Sven-Göran Eriksson den Torreigen eröffnen können, aber Abdulkader Keita scheiterte an Keeper Ri Myong Guk. Auch Gervinho (10.) verpasste noch die frühe Führung, als seine Hereingabe kurz vor der Torlinie tanzte und keinen Abnehmer fand. Hatten die Nordkoreaner mit ihrer kompakten Defensive Brasilien und Portugal jeweils in den ersten 45 Minuten fast zur Verzweiflung getrieben, durfte sich der Afrikameister von 1992 über unverhoffte Räume freuen.

Führung als logische Konsequenz

Logische Konsequenz war das 0:1 durch Yaya Tourè. Der Barca-Profi schlenzte eine Vorlage des Stuttgarters Arthur Boka, der seine Premiere in Südafrika gab, unbedrängt ins lange Eck. Nach den ersten beiden Auftritten ohne Sieg und ohne Zauber wollten die „Elefanten“ schnell den Vorwurf widerlegen, zu defensiv aufzutreten. Mit Erfolg: Drogba legte sich den Ball mit einer geschmeidigen Annahme selbst vor und donnerte ihn an die Latte. Romaric staubte per Kopf ab.

Dies war so einfach, weil die Asiaten viel zu weit von ihren Gegenspielern entfernt standen und nahtlos an die zweite Hälfte der 0:7-Klatsche gegen Portugal anknüpften, als sie sechs Treffer binnen 34 Minuten kassiert hatten.

Nach der Pause nix mehr los

Obwohl Romaric (17.) und Gervinho (38.) vor der Pause noch den Pfosten trafen, ließen die Ivorer die letzte Konsequenz vermissen. So stand zur Halbzeit zwar das beeindruckende Torschussverhältnis von 14:2 zu Buche. Doch die minimale Hoffnung auf das Weiterkommen war mit zu diesem Zeitpunkt sieben Toren Rückstand auf Portugal noch weiter gesunken. Nordkorea zeigte sich nur durch zwei Freistöße von Hong Yong Jo (19./24.) gefährlich und beschränkte sich vollständig auf die Defensivarbeit.

Nach dem Wiederanpfiff verflachte die Partie endgültig. Die Asiaten zeigten etwas mehr Gegenwehr, verharrten aber in ihrer Mauertaktik. Der Elfenbeinküste fiel auch nicht mehr ein. Statt schnellen Kombinationen zeigten Drogba und Co. Weitschüsse, die wie bei den Versuchen von Romaric (68.) oder Salomon Kalou (70.) keinen Erfolg brachten. Die größte Chance für Nordkorea vergab „Asiens Rooney“ Jong Tae Se (81.), wenig später sorgte dann Kalou für die endgültige Entscheidung.

Quelle: ntv.de, Ulli Brünger, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen