Fußball-WM 2010

DFB-Elf als Achtelfinalspezialistin Jetzt sind die Engländer dran

Gutes Omen für den Klassiker: Die Achtelfinalspiele der deutschen Fußballer bei Weltmeisterschaften waren fast immer Zitterpartien - aber von acht haben sie nur eins verloren. Bei der WM 2006 traf Podolski gegen Schweden gleich zweimal - klappt's auch am Sonntag gegen England?

Er weiß, wie es geht:

Er weiß, wie es geht:

(Foto: dpa)

Lukas Podolski weiß, wie's geht: Beim deutschen WM-Sommermärchen vor vier Jahren schlug er in München gegen Schweden zweimal zu - und die DFB-Elf hatte mit dem 2:0-Sieg wieder einmal ihren Ruf als Achtelfinal-Spezialist bewiesen. Von acht Achtelfinals bei Fußball-Weltmeisterschaften wurde bislang erst eines verloren. Gegen England soll diese tolle Bilanz am Sonntag ausgebaut werden.

Vor 72 Jahren unterlag die damalige großdeutsche Mannschaft um Kapitän Fritz Szepan vom FC Schalke 04 in Paris gegen die Schweiz im Wiederholungsspiel mit 2:4. Fünf Tage zuvor war das Team von Sepp Herberger am 4. Juni 1938 gegen die Eidgenossen nicht über ein 1:1 nach Verlängerung hinausgekommen. Bei nur 16 WM-Teilnehmern war diese Partie das Eröffnungsspiel und kein klassisches Achtelfinale.

Legendäre Partie gegen Holland

Die mit dem Achtelfinale beginnende K.o.-Runde wurde 1986 bei WM-Turnieren eingeführt - und seitdem mischte Deutschland immer mit. In Mexiko vor 24 Jahren durfte gleich einmal gezittert werden, bis Lothar Matthäus die deutsche Elf in der Gluthitze von Monterrey beim 1:0 gegen Marokko mit einem späten Freistoßtor erlöste. Anschließend wurde die Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer erst im Endspiel von Argentinien mit Diego Maradona (2:3) gestoppt.

Vier Jahre später kam es in Mailand zum legendären Achtelfinale gegen die Niederlande. Beim 2:1-Erfolg wurde Rudi Völler nach einer Spuck-Attacke von Frank Rijkaard gemeinsam mit dem Niederländer vom argentinischen Schiedsrichter Juan Loustau zu Unrecht vom Platz gestellt. Klinsmann machte als Einzelkämpfer im Sturm das Spiel seines Lebens und krönte seine Leistung als Torschütze neben Andreas Brehme. Zwei Wochen später holte die Beckenbauer-Equipe in Rom mit dem 1:0-Sieg gegen Argentinien zum dritten Mal den Weltpokal.

Völlers Auftritt in den USA

Bei der Endrunde 1994 in den USA folgte gegen Belgien Völlers großer Auftritt. Der vor der WM von Berti Vogts reaktivierte Torjäger hatte mit zwei Treffern in Chicago maßgeblichen Anteil am 3:2 des Titelverteidigers. Klinsmann steuerte im besten deutschen Turnierspiel das dritte Tor bei. Im Viertelfinale folgte dann das unerwartete Ausscheiden gegen Bulgarien (1:2).

Am 29. Juni 1998 in Montpellier gegen Mexiko drohte die deutsche Erfolgsserie zu reißen. Bis weit in die zweite Spielhälfte hinein lag das Vogts-Team mit 0:1 zurück. Torwart Andreas Köpke musste sogar in höchster Not das 0:2 verhindern, ehe Klinsmann und Oliver Bierhoff in der Schlussoffensive die Wende schafften. Nach dem Kraftakt war danach wieder im Viertelfinale Endstation - nach dem Platzverweis für Christian Wörns verlor Deutschland gegen Kroatien mit 0:3.

In München war Podolski der Held

2002 entwickelte sich das Achtelfinale zwischen Deutschland und Paraguay im südkoreanischen Seogwipo zu einem Geduldsspiel, in dem Oliver Neuville erst in der 88. Minute das Tor zum 1:0-Sieg gelang. Davor hatte Oliver Kahn die deutsche Mannschaft mit zwei Weltklasse-Paraden vor einem Aus bewahrt. Der Siegeszug von Kahn & Co. wurde erst im Finale von Brasilien (0:2) gestoppt.

Vor vier Jahren in München war Podolski der Held: Zweimal glänzend eingesetzt von Miroslav Klose schockte der damals 21-Jährige die Schweden mit zwei Blitztoren - nach 12 Minuten war das Spiel entschieden. „Ob ich drei, sieben oder 20 Tore mache, ist mir egal. Wir wollen Weltmeister werden, da müssen wir noch dreimal gewinnen“, sagte Poldi trocken. Der K.o.-Schlag kam aber schon im Halbfinale beim 0:2 in der Verlängerung gegen den späteren Weltmeister Italien.

Das erste WM-Achtelfinale überhaupt - wie 1938 erstes Turnierspiel - bestritt eine deutsche Elf am 27. Mai 1934 in Florenz gegen Belgien. Der damals 19-jährige Edmund Conen war mit drei Treffern Matchwinner beim 5:2. Am Ende des Turniers stand für die Auswahl von Reichstrainer Otto Nerz nach einem 3:2 gegen Österreich in Neapel der dritte Platz.

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Jörg Obergethmann, dpa

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