"Die wollen nur Fußball zerstören" Littbarski: Bitte nicht Italien!
19.06.2010, 20:38 UhrEine erfolgreiche Titelverteidigung von Italien bei der Fußball-WM in Südafrika ist für Pierre Littbarski eine Horrorvision. Da mache Zuschauen keinen Spaß, sagt er bei n-tv. Ganz anders sei das beim deutschen Team.
"Bitte nicht noch mal Italien! Das würde ich nicht noch mal aushalten", appelliert Deutschlands 90er-Weltmeister Pierre Littbarski bei seinem Besuch bei busch@n-tv. "Mit den blauen älteren Herren, die wieder nur versuchen, sich irgendwie in die nächste Runde zu schummeln, kann ich nichts anfangen. Die wollen nur Fußball zerstören. Es macht keinen Spaß, da zuzuschauen."
Begeistert ist der künftige Co-Trainer von Ex-Meister VfL Wolfsburg trotz der 0:1-Niederlage gegen Serbien vom deutschen Team. "Ich glaube, dass die jetzt schon reif sind, den Titel zu holen", meinte das ehemalige Kölner Fußball-Idol: "Die technische Qualität ist sehr hoch und wir können ein hohes Tempo spielen. Das habe ich bis jetzt bei kaum einem anderen Land gesehen."
Körper wie ein Formel-1-Auto
Die 90er-Weltmeisterelf hätte gegen die heutige Generation sogar nicht den Hauch einer Chance, glaubt der 50-Jährige. "Wir würden keine 45 Minuten überstehen", sagte Littbarski: "Die Körper der Spieler sind mittlerweile wie ein Formel-1-Wagen. Die müssen nur noch feingetunt werden. Da sieht man kaum Fett. Wenn ich an meine Zeit denke - da waren einige dabei, die nach 70 Minuten schon ordentlich japsten."
Dem jungen DFB-Team rät er vor allem, locker zu bleiben. "Ich habe bei zwei Weltmeisterschaften das Finale verloren", meinte Littbarski mit Blick auf die Endspiele 1982 und 86: "Da waren wir zu angespannt. Erst beim dritten Mal hats geklappt. Diese Lockerheit wünsche ich auch den Spielern, im Viertel- oder Halbfinale fängts an zu kribbeln und man schläft nicht mehr die ganze Nacht durch."
Angetan haben es Littbarski die Vuvuzelas, seinen Söhnen gestattet er sogar gegen den Willen der Nachbarn, sie zu benutzen: "Meine Jungs haben auch so eine laute Vuvuzela. Die Nachbarn haben sich schon beschwert. Aber da muss man durch. Das ist Kultur pur - deshalb dürfen die bei uns noch geblasen werden."
Quelle: ntv.de, sid