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"Gewonnen ist gewonnen" Brasilianer feiern WM-Karneval

Die Spieltage der Selecao sind in Brasilien fast wie Feiertage. Auch wenn der Rekordweltmeister gegen die Nobodys aus Nordkorea nur knapp eine Blamage verhinderte, gefeiert wird trotzdem wie ein richtiger Weltmeister - mit Samba, Böller und neuerdings auch mit Vuvuzelas.

Präsident Lula bläst die Vuvuzela.

Präsident Lula bläst die Vuvuzela.

(Foto: AP)

Ausnahmezustand in Brasilien: Die Fans der Selecao haben den etwas mühsamen Sieg ihrer Mannschaft gegen Nordkorea an der Copacabana in Rio de Janeiro wie zu besten Karnevalszeiten gefeiert. Beim FIFA-Fest am Atlantikstrand verfolgten bis zu 20.000 Menschen das Spiel vor einem riesigen 120 Quadratmeter großen Bildschirm. Die Banken schlossen um 14.00 Uhr (Ortszeit), eineinhalb Stunden vor Beginn der Partie, ihre Pforten. Viele Unternehmen gaben ihren Angestellten vorsorglich frei. "Wenn die Seleção spielt, haben unsere Mitarbeiter den Kopf ganz woanders", sagte ein Pressesprecher eines großen Industrieunternehmens bei São Paulo. "Dann ist die Unfallgefahr größer und die Produktivität geringer."

Ricardo, Taxifahrer in Rio, war nicht wirklich begeistert über die Leistung seiner Mannschaft. "Eigentlich hätten wir 3:0 oder 4:0 gewinnen müssen wie Deutschland", sagte er kurz nach dem Spiel während der Fahrt über die fast autoleeren Straßen der Millionenmetropole Rio de Janeiro. "Aber gut: Gewonnen ist gewonnen." Die Spieltage der brasilianischen Auswahl sind in Brasilien fast wie Feiertage. Diesmal eroberten neben den obligatorischen Böllern und Feuerwerksraketen auch Vuvuzelas die Straßen von Rio und São Paulo.

Schon Stunden vor Anpfiff dröhnten die Tröten an fast jeder Ecke. Heerscharen von Fans in grün-gelben Nationaltrikots bevölkerten Straßen und Kneipen, die mit Nationalfahnen ausstaffiert waren. Auch an den Flughäfen von Rio und São Paulo klebten die Menschen vor den Bildschirmen, die selbst über Rolltreppen und in den Terminals angebracht waren. Ein Kommentator von SportTV zeigte sich enttäuscht von der Leistung des Favoriten. "Für den Titel reicht das nicht." Am Sonntag müsse die Seleção gegen die Elfenbeinküste schon mehr zeigen.

Quelle: ntv.de, dpa

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