Fußball-WM 2010

Mit einem Sieg ins Achtelfinale USA und Algerien träumen

Zu den festen Größen im Weltfußball gehören weder die USA noch Algerien. Eines von beiden Teams wird jedoch sehr wahrscheinlich ins WM-Achtelfinale einziehen. Die Entscheidung fällt in einem Duell, bei dem auch zwei Gladbacher aufeinandertreffen.

Konzentrierte Vorbereitung: Michael Bradley (links) und Teamkollege Clint Dempsey beim Training.

Konzentrierte Vorbereitung: Michael Bradley (links) und Teamkollege Clint Dempsey beim Training.

(Foto: REUTERS)

In der Bundesliga ringen sie gemeinsam um Punkte für Borussia Mönchengladbach, bei der Fußball-WM kämpfen sie gegeneinander um den Einzug ins Achtelfinale. Der Amerikaner Michael Bradley und der Algerier Karim Matmour stehen sich ab 16.00 Uhr (live im n-tv.de Liveticker) in einem "Gruppenfinale" gegenüber. Die Außenseiter USA und Algerien machen sich in Pretoria einen Platz in der K.o.-Runde streitig. Beide müssen gewinnen: Die US-Boys hätten mit einem Sieg einen Platz im Achtelfinale sicher; die Algerier zögen bei einem Erfolg höchstwahrscheinlich in die nächste Runde ein.

Der Gladbacher Matmour und seine Nordafrikaner stehen vor der einmaligen Chance, Fußballgeschichte zu schreiben. Algerien war bei seinen bisherigen beiden WM-Teilnahmen 1982 und 1986 bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Der Einzug ins Achtelfinale wäre ein historischer Erfolg. "Das Spiel gegen die USA ist für uns ein echtes Endspiel", betonte Abwehrchef Rafik Halliche. "Das Erreichen des Achtelfinales ist der Traum aller Algerier."

Auch gegen England torlos - nun brauchen die Algerier um Karim Matmour (links, gegen John Terry) dringend einen Torerfolg.

Auch gegen England torlos - nun brauchen die Algerier um Karim Matmour (links, gegen John Terry) dringend einen Torerfolg.

(Foto: AP)

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die "Wüstenfüchse" jedoch genau das tun, was sie am wenigsten können: Tore schießen. Ihr letzter WM-Treffer liegt mittlerweile 24 Jahre zurück. Beim überraschenden 0:0 gegen den Titelaspiranten England zeigten die Algerier eine gute Abwehrleistung, aber Matmour war im Angriff meist auf sich allein gestellt. "Wenn wir unser Potenzial abrufen, müssen wir vor keinem Gegner Angst haben", meinte der Gladbacher selbstbewusst. "Dann können wir jeden Gegner schlagen."

USA mit gutem Gefühl

Aber auch die Amerikaner, die vor einem Jahr beim Confederations Cup erst im Finale an Brasilien gescheitert waren, geben sich siegessicher. "Wir haben ein gutes Gefühl", sagte Matmours Gladbacher Teamkamerad Bradley. "Wir haben reichlich Video-Material über die Algerier angeschaut." Dabei dürfte den Amerikanern aufgefallen sein, dass die algerischen Ballartisten mit Trainer Rabah Saâdane enorm an mannschaftlicher Geschlossenheit gewonnen haben. "Unsere Stärke ist, dass wir auf dem Platz als Einheit auftreten", betonte Kapitän Antar Yahia, der beim VfL Bochum unter Vertrag steht.

Algeriens Abwehr ist so gefestigt, dass sich sogar Wayne Rooney & Co vergeblich die Zähne an ihr ausbissen. Die Amerikaner setzen jedoch darauf, dass der Sturm ihr stärkster Mannschaftsteil ist und die Nordafrikaner ihren Abwehrriegel lockern müssen. "Die Algerier haben andere Wahl, als auf Sieg zu spielen", meint US-Spielmacher Landon Donovan, der einst für Bayer Leverkusen und Bayern München gespielt hatte. "Das Wahrscheinlichste ist, dass sie offensiv in die Partie gehen werden." Sein Teamkamerad Clint Dempsey ergänzt: "Das Gute ist, dass wir bei dieser WM in beiden Spielen getroffen haben. Im Angriff machen wir einen guten Job."

Quelle: ntv.de, Hubert Kahl, dpa

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