Fußball-WM 2010

Torjäger im WM-Finale Villa trifft auf Sneijder

Die Kleinen sind die Größten. Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft wird – nicht nur, aber auch - zum Duell der bisher besten Torschützen David Villa und Wesley Sneijder. Beide waren fünfmal erfolgreich, träumen vom WM-Titel - und vom Goldenen Schuh.

Tor für Spanien: David Villa feiert nach seinem 1:0 im WM-Achtelfinale gegen Portugal.

Tor für Spanien: David Villa feiert nach seinem 1:0 im WM-Achtelfinale gegen Portugal.

(Foto: dpa)

Südafrika sucht den Superstar. Das WM-Finale zwischen Spanien und den Niederlanden wird nicht nur zum Duell der stärksten Turnier-Mannschaften, sondern auch zum Zweikampf der bisher auffälligsten WM-Profis. Mit jeweils fünf Toren führen David Villa und Wesley Sneijder die Torjägerliste an. Neben dem Goldenen Schuh für den treffsichersten Schützen können sich beide Ausnahmekönner Hoffnungen auf den Goldenen Ball für den besten Spieler machen. Der besondere Kick: Noch nie kam der beste WM-Torschütze aus einem dieser beiden Länder.

Der mit nur 1,70 Meter kleinste Spieler ist im Oranje-Team der Größte. Nach dem Triumph in der Champions League mit Inter Mailand gegen die Bayern sowie dem Gewinn der italienischen Meisterschaft und des Landespokals winkt Sneijder der vierte große Titel binnen weniger Wochen - ein Novum in der Fußball-Historie. "Ich bin im Moment in der Form meines Lebens, so stark wie nie", sagte der Mittelfeldstar. Auf der Einkaufsliste namhafter Klubs steht er spätestens nach seinen beiden Treffern im Viertelfinale gegen Brasilien ganz oben. Das jüngste Angebot von Manchester United schlug er jedoch aus.

Auch in Bremen kennen sie David Villa

Einen ähnlichen Lauf hat der nur fünf Zentimeter größere Villa. Fünf der sieben WM-Treffer seiner Mannschaft gehen auf sein Konto. Und zum Tor von Andrés Iniesta leistete er die Vorarbeit. Nicht nur die iberischen WM-Gegner, sondern auch die Spieler von Werder Bremen bekamen Villas Klasse schmerzlich zu spüren. Beim 4:4 im Europa-League-Duell warf der Angreifer vom FC Valencia den Bundesligisten mit drei Toren fast im Alleingang aus dem Wettbewerb. Gelingt ihm auch gegen Holland ein Treffer, zieht er mit dem bisherigen spanischen WM-Rekordschützen Raul (44 Länderspieltore) gleich. "David ist in Top-Form und richtig torhungrig", lobte Trainer Vicente del Bosque.

Einmal im Bus der Helden: Wesley Sneijder.

Einmal im Bus der Helden: Wesley Sneijder.

(Foto: AP)

Mit dem Triumph seiner Mannschaft im EM-Finale vor zwei Jahren verknüpft Villa nicht nur positive Erinnerungen: Zwar sicherte er sich mit vier Treffern die Torschützenkrone, doch beim 1:0 im Finale gegen Deutschland fehlte er verletzt. Nicht zuletzt deshalb will der kurz vor der WM für 40 Millionen Euro zum FC Barcelona gewechselte Stürmer beim nächsten großen Schauspiel der Iberer in die Rolle des Hauptdarstellers schlüpfen: "Im Finale zu stehen, ist schon historisch. Aber wir wollen noch mehr Geschichte schreiben."

Wie Villa hofft auch Sneijder auf ein Happy End des südafrikanischen Fußball-Märchens. Aus dem Kindersitz des väterlichen Fahrrads jubelte der damals Vierjährige von einer Autobahnbrücke den niederländischen EM-Siegern zu, als sie im Sommer 1988 vom Endspiel aus München heimkehrten. "Der Bus konnte nur im Schritttempo fahren, so voll war die Autobahn mit Menschen", erinnert sich Sneijder. Schon damals hat er davon geträumt, im Bus der Helden zu sitzen.

Quelle: ntv.de, Heinz Büse und Ulrike John, dpa

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