Für Leichtathletik-WM in Tokio "Ganz kleine Maus" macht Deutschland große Hoffnungen
14.09.2025, 08:52 Uhr
Aileen Kuhn hat große Lust, auch im WM-Finale weit zu werfen.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Bei der U23-Europameisterschaft räumt der deutsche Nachwuchs ab, einige der Talente greifen jetzt bei der WM in Tokio erneut an. Hammerwerferin Aileen Kuhn zieht souverän ins Finale ein. Und spricht anschließend darüber, warum sie sich nicht verstecken will.
Dieser Einzug in das Finale der Hammerwerferinnen bei den Weltmeisterschaften war erfrischend. "Ich habe bei der WM-Nominierung gedacht, ich bin hier so eine ganz kleine Maus", sagte U23-Europameisterin Aileen Kuhn. "Ich dachte WM, Weltmeisterschaften, ich bin 21 Jahre, ich bin noch so klein. Aber das bin ich eigentlich überhaupt nicht. Ich habe dieses Jahr gezeigt, was ich drauf habe."
Mit 70,85 Metern qualifizierte sich Kuhn als eine der jüngsten Werferinnen im Feld auf Platz elf für das Finale am Montag (14 Uhr MESZ/ARD). Erstmals seit Kathrin Klaas bei der WM 2017 in London wirft damit eine Deutsche wieder mit, wenn es um die Medaillen geht. "Ich will in erster Linie Spaß haben und meinen U23-Rekord angreifen", sagte die Frankfurterin bei den Titelkämpfen der Leichtathleten in Tokio. Ihre Bestmarke liegt bei 72,53 Metern, aufgestellt bei ihrem Triumph bei der U23-EM im norwegischen Bergen.
Kuhn gehörte dort zum hoffnungsvollen Nachwuchs-Team, das mit 26 Medaillen (5x Gold, 9x Silber, 12x Bronze) eine Rekord-Ausbeute feierte. "Viele denken, ich muss mich verstecken, aber das stimmt nicht. Man muss sich nicht verstecken, sondern kann zeigen, was man kann", sagte Kuhn, die im ARD-Interview nach der erfolgreichen Qualifikation den Freudentränen nah war: "Die Würfe waren nicht perfekt, da ist auf jeden Fall mehr drin."
Männer
100 Meter: Owen Ansah (Hamburger SV), Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV)
400 Meter: Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg)
4x100 Meter: Deniz Almas (LG Olympia Dortmund), Owen Ansah (Hamburger SV), Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar), Marvin Schulte (ASV Köln), Julian Wagner (TV Wattenscheid 01)
4x400 Meter Mixed: Emil Agyekum (SCC Berlin), Florian Kroll (LG Osnabrück), Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01)
800 Meter: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen)
1500 Meter: Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig)
5000 Meter: Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics), Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch)
10.000 Meter: Aaron Bienenfeld (Düsseldorf Athletics)
Marathon: Amanal Petros (Hannover 96), Richard Ringer (LC Rehlingen)
20 Kilometer Gehen: Leo Köpp (LG Nord Berlin), Christopher Linke (SC Potsdam)
35 Kilometer Gehen: Johannes Frenzl (Eintracht Frankfurt), Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie), Christopher Linke (SC Potsdam)
110 Meter Hürden: Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer), Manuel Mordi (Hamburger SV)
400 Meter Hürden: Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt), Emil Agyekum (SCC Berlin), Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV)
3000 Meter Hindernis: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch), Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen)
Hochsprung: Tobias Potye (Cologne Athletics)
Stabhochsprung: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Oleg Zernikel (ASV Landau)
Weitsprung: Simon Batz (MTG Mannheim)
Dreisprung: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Diskuswurf: Henrik Janssen (SC Magdeburg), Mika Sosna (TSG Bergedorf), Steven Richter (LV 90 Erzgebirge)
Hammerwurf: Merlin Hummel (LG Stadtwerke München)
Speerwurf: Julian Weber (USC Mainz)
Zehnkampf: Niklas Kaul (USC Mainz), Leo Neugebauer (VfB Stuttgart), Till Steinforth (SV Halle)
Frauen
100 Meter: Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
200 Meter: Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen)
4x100 Meter: Jolina Ernst (TV Wattenscheid 01), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
4x400 Meter: Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen), Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg), Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Johanna Martin (1. LAV Rostock), Skadi Schier (SCC Berlin)
4x400 Meter Mixed: Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg), Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Johanna Martin (1. LAV Rostock)
800 Meter: Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)
1500 Meter: Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden)
5000 Meter: Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Lea Meyer (VfL Löningen)
10.000 Meter: Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen)
400 Meter Hürden: Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Elena Kelety (Frankfurt Athletics)
3000 Meter Hindernis: Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier), Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), Lea Meyer (VfL Löningen)
Hochsprung: Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), Imke Onnen (Cologne Athletics)
Weitsprung: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Dreisprung: Caroline Joyeux (LG Nord Berlin), Jessie Maduka (Cologne Athletics)
Kugelstoß: Alina Kenzel (VfB Stuttgart), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim)
Diskuswurf: Shanice Craft (SV Halle), Kristin Pudenz (OSC Potsdam), Marike Steinacker (TSV Bayer Leverkusen)
Hammerwurf: Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt), Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt)
Siebenkampf: Vanessa Grimm (Königsteiner LV), Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern)
Neben Kuhn sind noch zwei weitere U23-Europameister im deutschen Aufgebot für Tokio mit dabei: Diskuswerfer Steven Richter führte in Bergen gar einen DLV-Dreifachtriumph an, auch Silbermedaillengewinner Mika Sosna ist in Japan am Start. Ihr Wettkampf steigt allerdings erst am kommenden Wochenende, am Samstag (21. September/2 und 3.35 Uhr MESZ) die Qualifikation und am Schlusstag der WM dann um 13.10 Uhr MESZ das Finale.
Bereits an diesem Montag, knapp 90 Minuten vor Aileen Kuhns Hammerwurf-Finale, legt außerdem Owe Fischer-Breiholz los. Der 21-Jährige hat sich über die 400 Meter Hürden in dieser Saison in die erweiterte Weltspitze gesteigert und bei der U23-EM mit Meisterschaftsrekord von 48,01 Sekunden einen überlegenen Sieg gefeiert. Die Bestmarke hielt vorher ein gewisser Karsten Warholm - mittlerweile Weltrekordler, Olympiasieger, dreifacher Weltmeister und auch in Tokio als Titelverteidiger wieder einer der großen Favoriten.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa