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Van Gerwen mit Doppel-DesasterGary Anderson triumphiert im Legenden-Duell bei der Darts-WM

30.12.2025, 22:50 Uhr
imageVon Kevin Schulte, London
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Klarer Sieger gegen Michael van Gerwen im WM-Achtelfinale: Gary Anderson (Foto: PDC)

Gary Anderson zerstört die Hoffnungen von Michael van Gerwen auf den vierten WM-Titel. Der Schotte gewinnt den "Clásico des Darts" im "Ally Pally" klar mit 4:1.

Wenn Michael van Gerwen und Gary Anderson aufeinandertreffen, liegt immer etwas Besonderes in der Luft. Die beiden gehören zu den größten Spielern, die der Dartsport je hervorgebracht hat. Die 3200 Zuschauer in der Londoner Kultstätte namens Alexandra Palace sind entsprechend elektrisiert, als die beiden Spitzenspieler am Abend vor Silvester die Bühne für das WM-Achtelfinale betreten. Von der Aura der beiden Superstars. Von fünf Weltmeisterschaften, die sich auf die beiden Schultern verteilen. Von der Bedeutung des Spiels.

Oft ist es so, dass extrem aufgeladene Duelle eigentlich nur noch enttäuschen können, weil die Erwartungen zu hoch sind. In Sachen Spannung, die sich viele Fans vom "El Clásico" des Dartsports versprochen haben, trifft das auch in diesem Fall zu. Was die sportliche Qualität anbetrifft, überzeugt das Spiel aber in jeder Hinsicht. 180er-Aufnahmen in Massen: 19 in insgesamt 22 Legs. Ein herausragender Wert.

Darüber freuen kann sich am Ende aber nur Gary Anderson. Zwar übertrumpft van Gerwen seinen schottischen Gegner sogar leicht beim 3-Dart-Punkteschnitt. Aber auf die Doppelfelder erlebt "MvG" in der Schlussphase eine Vollkatastrophe. So kann Anderson die Partie am Ende sogar deutlich mit 4:1 für sich entscheiden.

Van Gerwen trifft am Ende keine Doppel mehr

Der "Flying Scotsman" startet perfekt in die Partie. Die ersten beiden Sätze gehen jeweils mit 3:2 an Anderson. Im dritten Satz zündet Michael van Gerwen kurzeitig den Turbo. Nachdem Anderson das erste Leg holt, wird er von der Scoring-Power und Doppel-Stärke des Niederländers überrollt. Satz vier verläuft zunächst ausgeglichen. Beide treffen die Triple wie zu besten Weltmeister-Zeiten, lassen aber Chancen auf Doppel verstreichen. Anderson gewinnt den Satz letztlich mit 3:1. Es ist die Vorentscheidung im Legenden-Duell auf der WM-Bühne.

Darts WM 2026 - Turnierbaum ab Viertelfinale

Luke Littler - Krzysztof Ratajski

Ryan Searle - Jonny Clayton

Luke Humphries - Gian van Veen

Gary Anderson - Justin Hood

Van Gerwen erholt sich von dem Tiefschlag nicht mehr: Im fünften Durchgang trifft der Weltmeister von 2014, 2017 und 2019 nur noch ein Doppel bei zwölf (!) Versuchen. So endet der "Clásico" für den Niederländer mit einem Desaster. Es ist das 75. Aufeinandertreffen der beiden Ex-Weltmeister bei einem offiziellen Turnier. Erst zum 22. Mal setzt sich Anderson durch.

Jetzt geht es gegen Sensationsmann Hood

Im Viertelfinale am Neujahrstag geht es für Anderson gegen Sensationsspieler Justin Hood. Der 32-jährige WM-Debütant spielt ein herausragendes Turnier und erfüllte sich bereits mit dem Einzug ins Viertelfinale einen Lebenstraum: Nach seinem 4:0-Sieg über Mitfavorit Josh Rock sagte Hood auf der Pressekonferenz, dass er nun genug Geld beisammen hat, um ein China-Restaurant zu eröffnen. Diese ungewöhnliche Zielsetzung hatte Hood schon vor Turnierstart ausgesprochen.

Geht jetzt sogar noch mehr? Gegen Anderson ist "Happy Feet", wie der Mann mit dem Pinguin-Hut genannt wird, Außenseiter. Aber das war er auch schon gegen die Top-10-Spieler Danny Noppert und Josh Rock.

Hood ist einer von zwei ungesetzten Spielern unter den letzten Acht der Weltmeisterschaft. Auch Krzysztof Ratajski hat es ins Viertelfinale geschafft. Der Pole gewann im ersten Spiel am Dienstagnachmittag gegen den Engländer Luke Woodhouse mit 4:2 und ist damit der nächste Gegner von Titelverteidiger Luke Littler. Mit demselben Ergebnis setzte sich auch Jonny Clayton im Spiel gegen den schwedischen Außenseiter Andreas Harrysson durch. Der Waliser trifft im Viertelfinale am 1. Januar auf Ryan Searle, der als einziger Spieler noch ohne Satzverlust ist.

Im vierten Viertelfinale spielt 2024er-Weltmeister Luke Humphries gegen Gian van Veen. Die Neuauflage des EM-Finals in Dortmund verspricht Hochspannung. Der Niederländer van Veen, amtierender Europameister, hatte sich in der ersten Partie der Abendsession gegen das 20-jährige Talent Charlie Manby souverän mit 4:1 durchgesetzt. In der letzten Achtelfinal-Begegnung feierte Luke Humphries einen ungefährdeten 4:1-Sieg gegen den Niederländer Kevin Doets.

Quelle: ntv.de

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