Sport

Seltsames Benehmen im Hotel Gascoigne verwirrt aufgegriffen

Der für seine Eskapaden bekannte englische Ex-Nationalspieler Paul Gascoigne hat erneut für Aufsehen gesorgt. Wie die Polizei bestätigte, ist der 40-Jährige am Mittwochabend mit psychischen Problemen aufgegriffen und in medizinische Obhut übergeben worden. Zuvor war "Gazza" in einem Nobelhotel seiner Heimatstadt Gateshead aufgrund seines seltsamen Benehmens aufgefallen, woraufhin andere Gäste die Polizei verständigten.

"Wir bekamen Anrufe besorgter Hotelgäste. Er ist nicht in Haft, wird aber medizinisch betreut", sagte ein Polizeisprecher. Niemand sei verletzt worden, es habe auch keine Randale gegeben. Bekannte der Familie sprachen von einem "Hilfeschrei".

Der 57-malige Nationalspieler hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Lebensbedrohlich wurde es für Gascoigne an Pfingsten 2007. Damals musste er wegen eines durchgebrochenen Magengeschwürs notoperiert werden, nachdem er an seinem 40. Geburtstag über heftige Bauchschmerzen geklagt hatte.

"Dumm wie eine Bürste"

Schon Gascoignes aktive Karriere bei Vereinen wie Tottenham Hotspur, Lazio Rom und den Glasgow Rangers wurde stets von Skandalen begleitet. Unter anderem sorgte er durch Alkoholexzesse und gewalttätige Auseinandersetzungen mit seiner Frau immer wieder für negative Schlagzeilen.

Der ehemalige englische Nationaltrainer Bobby Robson bezeichnete seinen Schützling einmal als "dumm wie eine Bürste". Daraufhin kam Gascoigne am nächsten Tag mit einer in die Socken gesteckten Bürste zum Training. In einem Premier-League-Spiel zeigte er dem Schiedsrichter mal die Gelbe Karte, als diese ihm aus der Tasche gefallen war, und kassierte postwendend selbst eine.

Kultstatus in England

Aufgrund seines ungewöhnlichen Humors und seiner brillanten Technik genießt der Exzentriker bei den britischen Fans noch immer hohes Ansehen. Endgültig zum englischen "Helden" wurde "Gazza", als ihm im Halbfinale der WM-Endrunde 1990 in Italien gegen Deutschland nach einer Gelben Karte die Tränen liefen. Er wäre bei einem Sieg im Finale gesperrt gewesen. Doch England schied mit ihm, wie auch im EM-Halbfinale sechs Jahre später im eigenen Land, im Elfmeterschießen aus.

Im Jahr 2005 hatte Gascoigne sich erfolglos als Trainer beim unterklassigen Klub Kettering Town versucht, wo ihm fortwährende Alkoholprobleme nachgesagt wurden. Nach nur 39 Tagen musste er vom Traineramt wieder zurücktreten.

Nach mehreren Entziehungskuren sagte er damals: "Ich wollte nicht mehr leben. Ich sah nur noch zwei Möglichkeiten: Sofort zu sterben oder mich zu Tode trinken. Ich wollte mich selbst umbringen."

von Alex Griffith, sid

Quelle: ntv.de

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