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"Wie echte Männer gewonnen" "Gauchos" fahren zur WM

Mit einem 1:0-Zittersieg über Erzrivalen Uruguay sichert sich Argentinien am entscheidenden letzten Spieltag der WM-Qualifikation doch noch das direkte Ticket für Südafrika.

Maradona musste mit seinem Team um die direkte Qualifikation zittern.

Maradona musste mit seinem Team um die direkte Qualifikation zittern.

(Foto: dpa)

Vor rund 60.000 Zuschauern im Stadion Centenario in Uruguays Hauptstadt Montevideo erzielte der erst kurz zuvor eingewechselte Mittelfeldspieler Mario Bolatti (84.) den Siegtreffer für die "Gauchos" von Trainer Diego Maradona. Uruguay hatte nach einer gelb-roten Karte gegen Abwehrspieler Martín Cáceres wenige Sekunden zuvor nur noch zu zehnt auf dem Platz gestanden.

Daher war die Erleichterung nun groß.

Daher war die Erleichterung nun groß.

(Foto: AP)

"Ich bin sehr stolz auf meine Elf", sagte Maradona anschließend, "Uruguay ist eine sehr gute Mannschaft und hat in jeder Minute um ihr Leben gespielt, aber wir haben wie echte Männer gegen sie gewonnen und sind ohne die Hilfe von irgendjemand anderem bei der WM dabei." Nach schlechten Leistungen und zuletzt drei Auswärtsniederlagen in Folge hatte die "Albiceleste" um die direkte Qualifikation zittern müssen.

"Wir werden darüber reden müssen"

Mit dem Sieg im südamerikanischen Fußballklassiker und nunmehr 28 Punkten ist der vierte Tabellenplatz hinter den bereits qualifizierten Mannschaften aus Brasilien, Paraguay und Chile und damit das Ticket zur WM jedoch sicher. "Es war ein wichtiger Schritt heute", sagte der nach einer Gelbsperre in die Startelf der "Gauchos" zurückgekehrte Juan Véron, "aber wir dürfen die Sachen, die passiert sind, nicht unter den Teppich kehren. Wir werden darüber reden müssen."

Bei ihm - und bei der Mannschaft.

Bei ihm - und bei der Mannschaft.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Spiel zog Maradona allerdings über seine Kritiker in den Medien her. "Denjenigen, die nicht an mich geglaubt haben, sage ich - die Damen mögen das entschuldigen - ihr könnt mir einen blasen", sagte er bei einer Pressekonferenz. Den Satz wiederholte er noch einmal, als er nach seinem gespannten Verhältnis zu Co-Trainer Carlos Bilardo gefragt wurde.

Relegation gegen Costa Rica

Uruguay bleibt mit 24 Punkten Fünfter der Tabelle und kann sich in zwei Relegationsspielen im November noch für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Gegner ist Costa Rica, Tabellenvierter der Gruppe Nord- und Mittelamerika. Ecuador muss dagegen nach einer 0:1 (0:0)-Niederlage in Chile jede Hoffnung auf eine WM-Teilnahme begraben. Humberto Suazo schoss in der 52. Minute den Siegtreffer für die bereits seit dem vergangenen Spieltag qualifizierte chilenische Mannschaft. Ecuador hatte ab der 84. Minute nur noch mit zehn Mann auf dem Platz gestanden, nachdem Mittelfeldspieler Segundo Castillo die gelb-rote Karte gesehen hatte.

Brasilien enttäuscht

Das bereits qualifizierte Brasilien enttäuschte vor heimischem Publikum in Campo Grande mit einem torlosen Unentschieden gegen das Team aus Venezuela. "Seleçao"-Abwehrspieler Miranda hatte nach einem Foul in der 55. Minute die rote Karte gesehen. Venezuela hatte schon vor dem Spiel nur noch theoretische Chancen auf einen Relegationsplatz gehabt. Trotz des Remis sicherte sich Brasilien den ersten Tabellenplatz - weil das zweitplatzierte Paraguay mit 0:2 (0:0) gegen Kolumbien verlor. Die Treffer für Kolumbien erzielten Adrián Ramos (61.) und Hugo Rodallega (80.). Mit einem Sieg hätte Paraguay die "Seleçao" noch überholen können.

Tor und rote Karte

Im Kellerduell der beiden Schlusslichter besiegte die Mannschaft aus Peru vor heimischem Publikum in der Hauptstadt Lima Bolivien mit 1:0 (0:0). Das Tor schoss Johan Fano (55.), der allerdings direkt nach seinem Treffer die rote Karte kassierte. Bolivien hatte ebenfalls bereits ab der 40. Minute nur noch zu zehnt gespielt, nachdem Verteidiger Ronald Rivero die gelb-rote Karte gesehen hatte. Für die Qualifikation hatte das Spiel der beiden bereits seit mehreren Spieltagen chancenlosen Mannschaften keine Auswirkungen mehr.

Quelle: ntv.de, dpa

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