Sport

Kein Weltrekord Gay mit Bestzeit über 100 m

Er war schnell. Schneller sogar als je ein Mensch zuvor. Und trotzdem ist Tyson Gay nicht der neue Weltrekordhalter über die 100 Meter. Eine kleine Brise hat den US-Sprinter beim Grand-Prix-Meeting der Leichtathleten in New York um den Rekord und den Ruhm des schnellsten Mannes der Welt gebracht. Der 24-Jährige lief die Fabelzeit von 9,76 Sekunden und war somit um 1/100 Sekunden schneller als Weltrekordler Asafa Powell aus Jamaika. Der Rückenwind von 2,2 Metern pro Sekunde war jedoch um 0,2 Meter zu stark.

"Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, als ich im Startblock stand. Da merkte ich, dass der Wind ziemlich kräftig weht. Er ist dann zwar noch etwas abgeflaut, aber leider nicht genug", sagte Gay.

Vom Winde verwehte Bestzeiten sind für den Mann aus Lexington im US-Bundesstaat Kentucky nichts Neues. Bereits vor zwei Wochen hatte es im kalifornischen Carson eine Gay-Gala gegeben. Er sprintete 9,79 Sekunden und hatte somit den US-Rekord von Maurice Greene egalisiert. Doch auch in Carson hatte der Rückenwind mit 2,5 Metern pro Sekunde für irreguläre Bedingungen gesorgt. "Ich laufe nicht, um den Weltrekord zu jagen. Und ich bin auch nicht frustriert, sondern freue mich einfach, wenn ich Rennen gewinne", gab sich Tyson Gay gelassen.

Die Bahn im Icahn-Stadion von New York erwies sich auch in anderen Rennen als äußerst schnell. Im Hürdensprint kam Chinas Olympiasieger und Weltrekordler Lui Xiang auf 12,92 Sekunden und blieb somit nur 4/100 Sekunden über seiner Bestmarke aus dem Juli 2006. "Die erste Hälfte des Rennens war nicht so gut, die zweite Hälfte ging dann aber besser", so der 23-Jährige, der noch etwas unter dem langen Flug zu leiden hatte.

Terrence Trammell (USA) knackte als Zweiter in 12,95 Sekunden erstmals die 13-Sekunden-Grenze. Bemerkenswert waren auch die 12,45 Sekunden von Virginia Powell über die 100 Meter Hürden. Weitere Weltbestleistungen gab es durch die Äthiopier Tariku Bekele und Tirunesh Dibaba über 5.000 Meter in 13:04,05 bzw. 14:35,67 Minuten. Jenniffer Stuczynski steigerte ihren US-Rekord um weitere vier Zentimeter auf 4,88 m.

Veronica Campbell aus Jamaika setzte sich über die 100 Meter in hervorragenden 10,93 Sekunden vor der US-Amerikanerin Torri Edwards (10,96) durch. "Ich habe gewusst, dass das Rennen auf den letzten 15 Metern entschieden wird. Darauf habe ich mich konzentriert", sagte die 200-m-Olympiasiegerin von Athen.

In Sachen Weltmeisterschafts-Prognose hielt sich die 25-Jährige noch bedeckt. Sie setze sich keine bestimmten Zeiten als Ziel, sondern laufe einfach jedes Rennen. Sie fühle sich gut für die WM und bete, dass sie gesund bleibe.

Über die 200 Meter der Männer setzte sich Wallace Spearmon aus den USA in 19,82 Sekunden knapp vor dem Jamaikaner Usain Bolt (19,89) durch. Spearmons Zeit ist die zweitschnellste in diesem Jahr nach seinem Landsmann Walter Dix (19,69).

Quelle: ntv.de

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