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Deutscher Sieg auch in Garmisch? Geiger springt stark, Eisenbichler stärker

Markus Eisenbichler absolviert in Garmisch-Partenkirchen seinen Probedurchgang.

Markus Eisenbichler absolviert in Garmisch-Partenkirchen seinen Probedurchgang.

(Foto: picture alliance/dpa)

Markus Eisenbichler und Karl Geiger überzeugen in der Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Aber auch die Konkurrenz lässt bei der Vierschanzentournee die Muskeln spielen. Ein Topspringer muss allerdings mit schweren Zahnschmerzen kapitulieren.

Markus Eisenbichler und Karl Geiger haben sich angesichts des öffentlichen Böllerverbots ohne den ganz großen Knaller aus dem alten Skisprung-Jahr verabschiedet, ihre Ambitionen auf einen Traumstart ins neue aber unterstrichen. In einer hochklassigen Qualifikation zum Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen flog ein bärenstarker Eisenbichler auf Platz drei, auch Oberstdorf-Sieger Geiger zeigte als Fünfter keine Schwäche.

"Der Qualisprung war stark, aber ich habe mich heute sehr schwergetan", sagte Eisenbichler vor dem ersten Sport-Highlight des Jahres 2021 am Freitag. "Ich hatte so feste Oberschenkel, das Training war ein Krampf. Zum Glück hat die Physiotherapeutin noch geholfen. Bis morgen kriegen wir das in den Griff." Das Springen beginnt am Neujahrstag um 14 Uhr, die ARD und Eurosport übertragen live. ntv.de ist mit einem Liveticker dabei.

Der 29-Jährige flog auf 135,5 m, vor ihm lagen der Slowene Anze Lanisek (139,0) und der Norweger Halvor Egner Granerud. Der erzielte mit 143,0 m zwar die mit Anstand größte Weite, setzte allerdings keinen Telemark. Geiger kam zwar nur auf 132,0 m, hatte aber schwierigere Windbedingungen.

"Es waren Sprünge auf einem guten Niveau. Nicht perfekt, aber das war heute ein gutes Zeichen", sagte der 27-Jährige, der von seinem Kumpel Eisenbichler begeistert war: "Eisei war stark, der kann die Schanze richtig."

"Die Qualität ist hoch"

Auch Bundestrainer Stefan Horngacher quittierte den ersten Auftritt seiner Asse in "GAP" zufrieden. "Das waren solide Sprünge, die Qualität ist hoch", sagte der Österreicher und verabschiedete sich mit seinen Jungs in einen ruhigen Jahresausklang. "Es gibt keine Silvesterfeier, sondern gar nichts - wir müssen ja unser Corona-Konzept beibehalten."

Im Vorjahr hatte Geiger die Quali gewonnen und im Wettkampf den zweiten Platz belegt. Seit Sven Hannawald am 1. Januar 2002 hat kein deutscher Springer mehr am Gudiberg gewonnen. Hannawald machte fünf Tage später auch den letzten deutschen Gesamtsieg bei der Tournee perfekt.

Neun von zwölf deutschen Springern schafften den Einzug ins Wettkampffeld - allerdings mit großem Abstand zu den beiden Topleuten. Drittbester Deutscher war Richard Freitag auf Platz 21, Severin Freund kam auf Rang 23.

Zahnschmerzen stoppen Lindvik

Ausgeschieden ist Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der nur 53. wurde. Für den Gesamtzweiten von 2017/18, der nach einer Kreuzband-OP um den Anschluss kämpft, dürfte die Tournee damit in Österreich nicht weitergehen. "Ich muss das annehmen, es ist eine schwierige Aufgabe. Früher oder später geht der Knoten auf", sagte der 25-Jährige.

Einen harten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg ist Geiger derweil los. Der Norweger Marius Lindvik, beim Auftakt in Oberstdorf Dritter und Vorjahressieger in Partenkirchen, kapitulierte am Donnerstag vor heftigen Zahnschmerzen und begab sich in Innsbruck in ärztliche Behandlung. Ohne Start in der Qualifikation darf der 22-Jährige auch im Wettkampf nicht antreten.

Für den nächsten Corona-Wirbel hatte zuvor Russlands Team gesorgt. Wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten, ist ein russischer Athlet im Rahmen der Routinekontrollen in Garmisch-Partenkirchen positiv auf Covid-19 getestet worden und ging ebenso in Quarantäne wie drei weitere Teammitglieder, darunter ein zweiter Springer. Einziger gemeldeter russischer Starter, der in der Qualifikation am Silvestertag nicht antrat, war Daniil Sadrejew.

Quelle: ntv.de, Christoph Leuchtenberg und David Ryborz, sid

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