Doping-Opfer Geld für die Geschädigten
28.02.2002, 15:07 UhrDer Verein der Doping-Opfer-Hilfe in Heidelberg verzeichnet einen ungewöhnlichen Zulauf. Das berichtet der Sport-Informationsdienst sid. Der Verein kümmert sich um Leistungssportler aus der ehemaligen DDR, denen unwissentlich von ihren Trainern Dopingmittel verabreicht wurden.
Für die daraus entstandenen gesundheitlichen Schäden hat der Bund einen Schmerzensgeld-Fond in Höhe von vorerst etwa zwei Mio. Euro bereitgestellt. Allerdings ist der genaue Zusammenhang zwischen dem Doping und den Gesundheitsschäden oft nicht eindeutig nachweisbar.
Der Doping-Opfer-Verein kennt die Problematik: "Da kommen welche, die 1952 mal Tischtennis gespielt haben, und verweisen heute darauf, dass sie Sehschäden haben. So etwas geht natürlich zu weit", erklärte Klaus Zöllig, der Vorsitzende der Organisation.
Dennoch planen die Gesetzgeber ein relativ großzügiges Vorgehen. Die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs zwischen Dopingmittel und Gesundheitsschaden solle bereits Ansprüche rechtfertigen, so Zöllig. Diese milde Entschädigungspolitik erklärt wohl auch die vermehrten Antragssteller, die die Doping-Opfer-Hilfe zur Zeit aufsuchen.
Doping-Opfer der ehemaligen DDR können bis Ende 2002 beim Bundesverwaltungsamt in Köln Antrag auf Entschädigung stellen. Dies ermöglicht eine Vorlage des Bundesinnenministeriums, die einstimmig von allen Fraktionen im Sportausschuss gebilligt wurde.
Quelle: ntv.de